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9 Tipps für 9 perfekte Wochen Sommerferien

Heute Redaktion
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Thomas Zwicker ist Hochschulprofessor an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich.
Thomas Zwicker ist Hochschulprofessor an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich.
Bild: baz

"Endlich Ferien!" heißt es am Freitag für alle 190.317 Schüler Oberösterreichs. "Heute" fragte einen Experten nach den besten Tipps für die Sommerwochen.

Thomas Zwicker ist Hochschulprofessor an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich und weiß bestens über Lernen und Ferien Bescheid. Im Gespräch mit "Heute" erklärt er, worauf es in den Ferien ankommt.

Tipp 1: Erholung ist wichtiger als Noten!

"Erwachsene haben ein Urlaubsrecht, das sollte man auch Kindern zugestehen - auch im Falle einer Nachprüfung", sagt Zwicker. Eine vier bis fünf Wochen lange Erholungsphase ist besonders wichtig.

Tipp 2: Lernen ab der letzten Ferienwoche reicht!

Schüler ohne Nachprüfung sollten erst - wenn überhaupt - in der letzten Woche vor Schulstart lernen. "Ein bis zwei Stunden lernen pro Tag sind genug. Es geht weniger ums Lernen, als vielmehr darum, den Arbeitsrhythmus wieder zu finden. So kann man einen Schulschockbeginn vermeiden", so der Experte.

Tipp 3: Alleine lernen!

Sinnvoll sei es, wenn Eltern am Lernen ihrer Kinder Interesse zeigen, aber nicht immer dabei sitzen. Kinder sollen laut Zwicker versuchen alleine zu lernen. Die Erklärung: Bei Prüfungen hat das Kind ja auch keine Hilfe. "Es wird sonst nie eine eigenständige Arbeitshaltung entwickeln können."

Tipp 4: Sitzenbleiben kann sinnvoll sein!

Bei Nachprüfungen in mehreren Fächern muss man nicht verzweifeln. "Das Wiederholen einer Schulstufe kann auch sinnvoll sein. Viele Schüler absolvieren danach die restliche Schulzeit problemlos", sagt der Hochschulprofessor.

Tipp 5: In gemeinsame Zeit investieren!

Nicht alle Eltern möchten Unsummen für Fernreisen mit ihren Kindern ausgeben, das ist auch laut Zwicker gar nicht nötig: "Es geht um die Qualität der Zeit, die man mit den Kindern verbringt. Man kann auch zuhause eine gute Zeit miteinander haben, man muss nicht unbedingt wegfahren."

Tipp 6: Streit zulassen!

Oft wird in der Urlaubszeit viel gestritten. Wegen hoher Erwartungen sei das dann sehr frustrierend. "Konflikte muss man in Kauf nehmen. Sie sind auch ein Zeichen dafür, dass man Gefühle füreinander hat. Man sollte sie konstruktiv angehen. Wenn Streit nicht mehr passiert, könnte es sein, dass man sich egal ist", sagt Zwicker.

Tipp 7: Langes Schlafen ist erlaubt!

Viele Schüler liegen in den Ferien gerne sehr lange im Bett oder schlafen gar bis Mittag. "Solange sich Schüler dem Familienzusammenleben nicht entziehen, ist langes Schlafen kein Problem", so der Experte.

Tipp 8: Auch in den Ferien gibt es Pflichten!

Die Arbeiten, die Schüler während der Schulzeit in der Familie übernehmen, wie Müllraustragen, müssen auch in den Ferien von ihnen erledigt werden. "Ein Kind hat auch seinen Beitrag zum Familienleben zu leisten", sagt der Pädagogikexperte.

Tipp 9: Medien sinnvoll nutzen!

Auch in den Ferien spielen Medien, wie Internet oder Fernsehen, für Schüler eine wichtige Rolle. Dabei sei laut Zwicker nicht das Ausmaß der Mediennutzung, sondern die Qualität entscheidend. Bei richtiger Nutzung kann man durchaus viel lernen. Aber: "Ein Fernseher im Kinderzimmer ist ein deplatziertes Möbelstück!"

Zwei Ferien-Veranstaltungen empfiehlt Zwicker: Die Kinderuni an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich sowie die Sommerakademie für Hochbegabte.

(rs)