Österreich

9 von 10 Schweinsschnitzel sind gentechnikverseucht

Der Greenpeace-Marktcheck bringt Erschreckendes ans Tageslicht: In rund 90 Prozent des österreichischen Schweinefleischs steckt Gentechnik.

Heute Redaktion
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(Symbolfoto): Greenpeace-Marktcheck: In rund 90 Prozent des österreichischen Schweinefleischs steckt Gentechnik
(Symbolfoto): Greenpeace-Marktcheck: In rund 90 Prozent des österreichischen Schweinefleischs steckt Gentechnik
Bild: picturedesk.com

Der Greenpeace-Marktcheck hat im November das Angebot von Schweinefleisch in den Supermärkten geprüft. Das Ergebnis: Im Großteil des handelsüblichen Schweinefleischs steckt Gentechnik – auch in Produkten mit dem AMA-Gütesiegel.

Gentechnikfreies Schweinefleisch als Ausnahme

Dort mangelt es aber an Transparenz: Konsumenten erfahren nicht, wenn sie Fleisch von Schweinen kaufen, die mit Gentech-Soja aus Übersee gefüttert wurden. Gentechnikfreies Schweinefleisch oder gar Bio-Fleisch vom Schwein sind die Ausnahme im Regal. Einige Supermärkte bieten allerdings auch gentechnikfreie Produkte unter ihren Eigenmarken an. Beim Schweinefleisch-Marktcheck liegen Hofer, Interspar und Merkur gleichauf mit einem "Befriedigend" vorne.

AMA-Siegel: Fehlende Transparenz

"Niemand möchte Gentechnik am Teller. Und niemand möchte Waldzerstörung und Tierleid als Beilage zum Schnitzel", sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Doch auch in Österreich leben Schweine meist auf viel zu engem Raum und fressen Gentechnik-Soja aus Übersee für das oft wertvolle Wälder gerodet wurden.

Gentechnikfreie Produkte erkennt man an dem grünen Ohne-Gentechnik-Logo:

"Die Konsumenten bleiben im Dunkeln darüber, wie viel Gentechnik-Soja in ihrem Schweinefleisch steckt. Denn die Produkte sind nicht gekennzeichnet", kritisiert Theissing-Matei. Obwohl sich eine überwältigende Mehrheit der Österreicher gegen Gentech-Futtermittel ausspricht, landet bei rund 90 Prozent der österreichischen Schweine Gentech-Soja aus Übersee in den Trögen – sogar bei Schweinen mit dem staatlichen AMA-Gütesiegel. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, wissen 64 Prozent der Österreicher nicht, dass auch Schweine mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel mit Gentech-Futter aus Übersee gemästet werden.

6 von 9 Supermarktketten bieten Fleisch ohne Gentechnik an

Sechs von neun überprüften Supermarktketten bieten aber auch gentechnikfreies Schweinefleisch an. Dabei handelt es sich um konventionelles Schweinefleisch aus Tierwohlprojekten, in denen die Tiere unter besseren Haltungsbedingungen leben als im Gesetz mindestens vorgeschrieben ist. Erhältlich ist dieses Schweinefleisch unter den Marken: "Merkur Fair zum Tier", "Fairhof" bei Hofer, "Tann schaut drauf bei Spar", "Hütthalers Hofkultur" bei MPreis und „AMA+, Mehr Tierwohl" bei Lidl.

Gentechnikfreie Produkte erkennt man an dem grünen Ohne-Gentechnik-Logo. Darüber hinaus sind auch alle Bio-Produkte immer 100 Prozent gentechnikfrei.