Wirtschaft

90 Aida-Mitarbeitern droht vor Weihnachten Kündigung

Die Wiener Traditionskonditorei Aida steht wegen der Corona-Krise vor einem dramatischen Jobabbau. 15 Filialen sollen schließen, 90 Stellen wackeln.

Heute Redaktion
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Die Traditions-Konditorei möchte die Wirtschaft fördern.
Die Traditions-Konditorei möchte die Wirtschaft fördern.
picturedesk

Es ist nicht alles rosarot bei der rosaroten Kaffeehaus- und Konditoreienkette. Die Corona-Pandemie und zwei Lockdowns verursachten bei dem 1913 gegründeten Familienbetrieb dramatische Umsatzeinbrüche. Im Dezember 2019 erwirtschaftete Aida noch 2,5 Millionen Euro – heuer sind 95 Prozent davon weg!

800.000 € Vergütung für Aida

Die Umsatzvergütung der Bundesregierung (80 Prozent in der Gastro) reicht für Aida allerdings nicht aus. Doch aufgrund einer EU-Regelung ist der Zuschuss bei 800.000 Euro gedeckelt. "Das ist eine fantastische Hilfe für den Großteil der Gastronomiebetriebe, aber es gibt doch einige mittlere und größere Betriebe, die weit mehr Umsatz erwirtschaftet und daher auch benötigen, als vergütet wird", so Aida-Sprecher Stefan Ratzenberger.

Ratzenberger rechnet vor: "Die AÏDA erwirtschaftete im November 2019 1,5 Millionen Euro, im Dezember 2019 sogar 2,5 Millionen Euro. 80 Prozent im November entsprechen somit 1,2 Millionen Euro und 50 Prozent für den Dezember 1,25 Millionen Euro. Zusammen also knapp EUR 2,5 Millionen von denen aber lediglich ein Drittel, also 800.000 Euro zur Auszahlung gelangen. Man muss kein Ökonom sein, um zu erkennen, dass damit ist ein Weiterführen der Aida in jetziger Form und mit den laufenden Kosten undenkbar ist."

- Dramatische Konsequenz: Ein rigoroser Jobabbau von mindestens 30 Prozent der Belegschaft und die Schließung der Hälfte der über 30 Aida-Filialen. Das würde bedeuten, dass zumindest 90 Mitarbeiter kurz vor Weihnachten ihren Job verlieren und 15 Cafés geschlossen werden müssten.

Der Job-Kahlschlag wäre die Ultima Ratio; Aida hat auch bereits alle anderen staatlichen Hilfsmittel im Pandemie-Jahr ausgeschöpft. "Mit Beginn der Pandemie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft im heurigen März haben wir all unsere 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Kurzarbeit überführt und niemanden gekündigt. Die Option der Kündigung war und ist für uns unvorstellbar und undenkbar!", so Aida-Chef Dominik Prousek.

"Kündigungen schlimmster Gedanke"

"Wir sind ein Familienunternehmen und lassen niemanden zurück. Viele unserer Mitarbeiter sind seit ihrer Lehrzeit bei uns und ich kenne die meisten noch aus meiner Kindheit. Jetzt, kurz vor Weihnachten, Kündigungen auszusprechen, ist für meine Familie der schlimmste Gedanke. Ohne einer entsprechenden Lösung für Unternehmen unserer Größe wird es aber dazu kommen. Das ist furchtbar!"

"Kommt vor Weihnachten keine Lösung, werden wir den Schritt der Kündigung und Schließung von Filialen setzen müssen."
Aida-Chef Dominik Prousek
Aida-Chef Dominik Prousek
zVg

Sein Appell richtet sich an Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Finanzminister Gernot Blümel. Ziel: gemeinsam eine Lösung über den Rahmen der EU-Förderrichtlinie hinaus zu finden und zu realisieren. "Ich bin davon überzeugt und vertraue darauf, dass es einen Weg und eine Lösung geben wird. Lediglich der Faktor Zeit bereitet uns große Sorgen!", so Dominik Prousek. Er fürchtet: "Denn kommt vor Weihnachten keine Lösung, werden wir den Schritt der Kündigung und Schließung von Filialen setzen müssen."

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