Österreich

90-Jährige von Maden befallen: Sohn und Pflegerin an...

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Robert Kneschke (104428294)

Schrecklicher Fall von Vernachlässigung in Graz: Eine zuhause gepflegte Steirerin wurde mit extremen Druckgeschwüren, die teilweise mit Maden befallen waren, in das LKH Graz eingeliefert. Kurz nach ihrer Einlieferung verstarb die 90-Jährige. Jetzt wurden ihr Sohn und mehrer Pflegerinnen angezeigt.

 
Die 90-jährige bettlägerige Frau soll monatelang vernachlässigt worden sein. Bereits im Juni 2015 wurde die Pensionistin wegen ihres dramatischen Zustandes in das LKH Graz eingeliefert. Dort stellten die Ärzte extreme Vernachlässigung fest. Die Frau hatte zahlreiche Geschwüre an mehreren Stellen, waren diese mit Maden befallen. Kurze Zeit nach der Einlieferung verstarb die Steirerin. Jetzt schlossen die Beamten die Ermittlungen zu dem Fall ab und gaben bekannt, dass der Sohn der Verstorbenen und mehrere Pflegerinnen angezeigt werden. 

Schon ihr Leben lang wohnt die Steirerin in ihrem eigenen Haus, auch als ihr Sohn auszog wollte die 90-Jährige nicht gehen. Nicht nur die Frau, sondern auch ihr Heim, sollen in einem katastrophalen Zustand gewesen sein. Es gab laut Polizei kein fließendes Wasser und es wurde nur sporadisch mit einem Radiator geheizt. Zwölf Jahre lang wurde sie Dame von Angehörigen und einem mobilen Pflegedienst betreut. "Sie hatte zuletzt aber monatelang niemanden mehr an sich herangelassen, der Sohn und die Pflegerinnen durften nur die Beine verbinden, mehr nicht", sagte Chefinspektor Anton Kiesl vom Landeskriminalamt Steiermark der "Kleinen Zeitung". 

Wie die Polizei betont, dürfte der Sohn und die Pflegerinnen nicht in böser Absicht gehandelt haben, aber auch wenn eine Pflegebedürftige sich weigert, muss man in solchen Fall gegen den Willen der Bedürftigen handeln.