Tirol

900-€-Müllwohnung, Prügel: "Vermieter ist die Hölle"

Ein Tiroler (57) ist verzagt: Seit Mai 2021 lebt er im Bezirk Innsbruck-Land, nur seine Vermieter sollen ihm das Leben zur Hölle machen.

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Ekel-Attacke: Müll einfach übers Badfenster in Wohnung geworfen; Mann (57) mit Kopfverletzung
Ekel-Attacke: Müll einfach übers Badfenster in Wohnung geworfen; Mann (57) mit Kopfverletzung
privat

Im März 2021 hatte Martin A. (57, Name geändert) von Oberösterreich in die Nähe von Innsbruck ziehen wollen. "Ich fand über einen Makler eine 75 Quadratmeter-Wohnung in der Nähe von Innsbruck, um 750 Euro plus 130 Betriebskosten plus Strom, dachte es sei absolut seriös."

Mieter und italienische Familiy

Der 57-Jährige blätterte auch 2.610 Euro Kaution hin, doch mit dem Einzug im März 2021 wurde nichts: "Das Klo war kaputt und andere Sachen passten nicht, also zog ich erst im Mai 2021 ein. Die Wohnung vermietet eine Italienerin, deren Tochter samt Freund, der den Hausmeister spielt, unten wohnt, die Tante gleich daneben, oben wohnt ein Mann und meine Wenigkeit", erzählt der Mieter.

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    Heruntergerissene Spiegel von Wagen des 57-Jährigen
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    100 Euro Durchgangsrecht

    Dann soll der Freund der Tochter 100 Euro vom Mieter gefordert, damit die Frau des 57-Jährigen in die Wohnung dürfe. "Als Art Durchgangsrecht bzw. Wegerecht. Ich zahlte einmalig die 100 Euro, dann wandte ich mich an meinen Anwalt. Als ich beim zweiten Mal keine 100 Euro fürs Wegerecht zahlen wollte, schlug er mich nieder. Das war im Juli 2021."

    Schläge und Krankenstand

    Laut 57-Jährigen habe er dabei einen Jochbeinbruch erlitten, einige Zähne waren kaputt und die Brille war hin. "Da ich dann rund ein Monat im Krankenstand war, konnte ich einen lukrativen Auftrag nicht erfüllen - in Summe erlitt ich einen Schaden, samt Verdienstentgang, von 30.000 Euro."

    Dann verhärteten sich die Fronten: Martin A. zahlt seit Juli 2021 keine Miete mehr, er soll dann Opfer von mehreren Sachbeschädigungen geworden sein: "Anfangs wurde mir nur Schnittlauch gestohlen, dann war mehrmals Kleber im Schloss des Zylinders, mein Auto wurde geschädigt und Müll übers Badfenster in die Wohnung geworfen." Der Vorfall vom Juli 2021 ist bei Gericht Innsbruck anhängig - es steht Aussage gegen Aussage. Denn laut Freund habe der Mieter ihn zuerst angegriffen (es gilt für alle die Unschuldsvermutung). Insgesamt hat der 57-jährige Tiroler rund fünf Meldungen bei der Polizei gemacht.

    Auto hin, Safe weg

    Am Pfingstwochenende erlebte Martin A. eine bittere Überraschung: Die Autoreifen seines Fahrzeuges waren aufgestochen, die Kennzeichentaferl weg und alle Scheibenwischer sowie die Außenspiegel beschädigt. Zudem fehle ein Mini-Safe aus der Garage mit rund 3.500 Euro Inhalt. "Unglaublich wie weit hier gegangen wird. Das sind ja mafiöse Methoden", meint der 57-Jährige.

    Martin A. rief am Samstag erneut die Polizei, Beamte sicherten Spuren am Tatort. Der 57-Jährige ist langsam verzagt: "Ich will nur noch raus. Ich sagte, dass man mir die Kaution geben solle, dann wäre ich sofort weg. Nur die Vermieterin, also die Mutter, ist in Italien, die Tochter spricht nicht mehr mit mir. Ich habe keine Ahnung wie es weitergehen soll." Der Fall liegt mittlerweile beim Anwalt des 57-Jährigen und vor Gericht.