Seltener Blutkrebs

93 Konserven – Blutspende rettet Leben von Sarah (19)

Mit 10 Jahren hat Sarah (heute 19) die Diagnose Leukämie bekommen. Zur Behandlung gehörten für sie auch die zahlreichen Blutkonserven des Roten Kreuz.

Nicole Oirer
93 Konserven – Blutspende rettet Leben von Sarah (19)
Sarah (19) hat in ihrem Leben zahlreiche Blutkonserven bekommen. Nun appelliert sie, Blut spenden zu gehen.
Rotes Kreuz Österreich

"Eigentlich war ich immer ein sehr aktives Kind", erzählt Sarah im Gespräch mit "Heute". Als sie im Sommer 2014 aber immer schwächer wurde und weniger mit Freunden unternahm, zögerten ihre Eltern nicht lang und brachten sie zum Arzt.

93 Blutkonserven über eineinhalb Jahre

"Sie haben sich einfach gedacht 'Das ist nicht die Sarah, die wir kennen'", erzählt die 19-Jährige. Der Kinderarzt schickte die Familie aber sofort weiter ins St. Anna Kinderspital nach Wien. Dort gab es für Sarah eine rasche Diagnose: bilineare Leukämie, eine seltene Art von Blutkrebs. Die nächsten eineinhalb Jahre waren für sie von Behandlungen geprägt.

Dazu gehörte neben einer starken Chemotherapie auch die regelmäßige Verabreichung von Blutkonserven. "Ich hab die erste Blutkonserve eigentlich schon an meinem ersten Tag im Spital bekommen, weil ich an einer Blutarmut litt", schildert Sarah. Über den gesamten Behandlungszeitraum bekam sie wöchentlich bis täglich Blutkonserven, insgesamt 93 Stück.

"Möchte im Gesundheitswesen bleiben"

"Das lief über einen zentralen Venenzugang in meiner Brust. Ich konnte am Anfang kein Blut sehen, das war also ganz schlimm für mich. Aber irgendwann gewöhnt man sich daran, es fühlt sich dann eigentlich an, wie eine normale Infusion", erzählt die Niederösterreicherin. Sie muss immer noch alle drei Monate zur Kontrolle ins St. Anna Kinderspital, hat auch noch einen Gendefekt. "Ich versuche aber, mich davon nicht allzu sehr einschränken zu lassen."

Die 19-Jährige macht inzwischen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) auf der Neurochiurgie im Krankenhaus St. Pölten. Davor hat sie schon ein Praktikum beim Roten Kreuz absolviert. "Ich war selbst lange genug als Patientin auf der anderen Seite und freue mich, dass ich so die Perspektive wechseln kann. Ich möchte gerne im Gesundheitswesen bleiben, weil ich durch meine eigene Erkrankung gelernt habe, wie wichtig diese Berufe sind", so Sarah. 

"Würde mir mehr Spender wünschen"

Aufgrund ihres Gendefekts darf sie selbst nicht Blutspenden gehen. "Leider. Ich würde sehr gerne gehen, weil es mir geholfen hat. Immerhin ist es eines der wichtigsten Medikamente, die wir haben und man kann es nicht künstlich herstellen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen spenden gehen würden", appelliert sie. 

Diesem Appell schließt sich auch das Rote Kreuz an. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist man besonders auf die Blutspenden angewiesen. Vor den Feiertagen gibt es normalerweise weniger Blutspenden, weil die Menschen im Urlaub sind. Hinzu kommt die Erkältungszeit, die noch mehr potenzielle Spender ausfallen lässt. 

Gratis Gesundheitscheck mit Spende

"Wir laden alle ein, die sich gerade fit und gesund fühlen, jetzt noch vor den Festtagen Blut zu spenden. Mit geringem zeitlichen Aufwand kann man Großes bewirken und Leben retten – ein unbezahlbares Weihnachtsgeschenk für all jene, die auf eine Blutkonserve angewiesen sind und ein tolles Gefühl für einen selbst, das garantiert glücklich macht", betont Ursula Kreil, stellvertretende medizinische Leiterin des Blutspendedienstes des Roten Kreuz Österreich. 

Eine Spende ist schnell erledigt, neben Fragebogen und kurzem medizinischen Check dauert die eigentliche Spende weniger als zehn Minuten. Noch bis zum 20. Dezember gibt es für alle Spender in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland einen kostenlosen Gesundheitscheck dazu. Das Blut wird dabei auf gesundheitsrelevante Werte wie Nieren-, Leber- oder Blutfettwerte analysiert. Spender erhalten den Befund per Brief und wissen dann auch über die eigene Gesundheit Bescheid. 

Blutspende:
In Österreich wird durchschnittlich alle 90 Sekunden eine Blutkonserve benötigt. Trotzdem gehen nur etwas mehr als drei Prozent der Österreicher Blut spenden. Wer Blut spenden will, muss davor einen Fragebogen ausfüllen und zu einem kurzen medizinischen Check-Up. Die eigentliche Spende dauert dann etwa 7 Minuten, 465 Milliliter Blut werden entnommen. Danach gibt es für die Spender noch eine kurze Erholungsphase mit Snacks und Getränken. 
Alle Infos zur Spende und die aktuellen Termine gibt es auf www.blut.at

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