Österreich

950 Euro für drei Stunden – aber keiner will den Job

Trotz einer Gage von 950 Euro für drei Stunden Wochenenddienst finden sich keine Bewerber für eine Tätigkeit in der Steiermark.

Christine Ziechert
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Nicht immer ist das Gehalt der ausschlaggebende Faktor für eine Arbeitsstelle.
Nicht immer ist das Gehalt der ausschlaggebende Faktor für eine Arbeitsstelle.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Industrie und Gastronomie suchen händeringend nach qualifiziertem Personal, nun betrifft es auch den medizinischen Bereich. Trotz eines verlockenden, finanziellen Angebots finden sich für den Kinderärztenotdienst in der Steiermark keine Interessenten.

"Immerhin bieten wir je 950 Euro für den dreistündigen Bereitschaftsdienst samstags und sonntags, von 9 bis 12 Uhr. Da frage ich mich schon, was los ist. Offenbar geht es uns einfach viel zu gut", meint Klaus Pessenbacher, medizinischer Geschäftsführer der "Gesundheitsversorgung Steiermark", zur "Kleinen Zeitung". 

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    EXPA / APA / picturedesk.com

    Dienste können nicht vollständig besetzt werden

    Schon die Reformpläne für den Kinderärztenotdienst stießen nicht bei allen Medizinern auf Gegenliebe. Mit Ende März lief nun das alte Modell aus, doch das neue hat mit massiven Anfangsproblemen zu kämpfen. So konnte der Dienst an den Wochenenden in den ersten Wochen nicht vollständig besetzt werden. Offenbar reicht die gute Dotierung allein nicht aus.

    "Wir haben bis jetzt nur einen pensionierten Kinderarzt, der diesen Dienst übernimmt, aber natürlich nicht jedes Wochenende. Wir konnten bisher einfach noch nicht ausreichend Kinderärzte dafür gewinnen. Viele fühlen sich in ihren Ordinationen einfach überlastet und wollen nicht auch noch am Wochenende Dienst tun, andere bieten, aber nur für ihre Patienten, sogar Wochenendbereitschaften an", so Pessenbacher zur "Kleinen Zeitung". Die Reform sei jedenfalls richtig gewesen: "Davor hatte sich ja gezeigt, dass der – sehr teuer organisierte – Kinderärztenotdienst die Kinderklinik nicht entlastet hat."