Neues Biomasseheizkraftwerk

Ab 2026 Ökostrom für 15.000 Haushalte in St. Pölten

Auf dem Gelände der Firma Salzer in St. Pölten wird ein neues Biomasseheizkraftwerk errichtet. Die Anlage soll im Dezember 2025 in Betrieb.

Niederösterreich Heute
Ab 2026 Ökostrom für 15.000 Haushalte in St. Pölten
EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz, Bürgermeister Matthias Stadler und Geschäftsführer der Salzergruppe Thomas Salzer.
EVN / Matejschek

Das Fernwärmenetz in St. Pölten versorgt seit über 60 Jahren die Stadt mit umweltfreundlicher Wärme und Warmwasser. Mittlerweile ist das Netz auf eine Länge von 78 km angewachsen und etwa 40 Prozent der Haushalte und öffentlichen Gebäude in St. Pölten sind angeschlossen.

In der modernen Kraft-Wärmekopplungsanlage (KWK) wird in einem Biomassekessel aus Hackschnitzel Dampf erzeugt.
In der modernen Kraft-Wärmekopplungsanlage (KWK) wird in einem Biomassekessel aus Hackschnitzel Dampf erzeugt.
Getty Images/iStockphoto

Rund zwei Drittel des Wärmebedarfs werden über Österreichs längste Fernwärmetransportleitung aus der Abwärme der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr bereitgestellt. Um den Anteil an umweltfreundlicher Energie weiter zu erhöhen, wird nun in einer Kooperation aus Industrie, Stadt St. Pölten und EVN am Gelände der Firma Salzer an der Stattersdorfer Hauptstraße ein Biomasseheizkraftwerk errichtet.

Starke Nachfrage nach Fernwärme

"Mit der Errichtung des Heizkraftwerks wird das Fernwärmenetz auf CO2-neutrale Naturwärme umgestellt. Pro Jahr können so rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt ist ein weiterer wesentlicher Meilenstein unserer Klima-Rahmenstrategie", freut sich Bürgermeister Matthias Stadler. "Wir haben in St. Pölten eine anhaltend starke Nachfrage nach unserer Fernwärme, die vor allem durch die Ukraine-Krise und den Unsicherheiten auf den Energiemärkten verstärkt wurde. Mit dem modernen Biomasseheizkraftwerk können wir diesen wachsenden Bedarf decken und das Netz weiter zukunftsfit machen", so Stadler.

In der modernen Kraft-Wärmekopplungsanlage (KWK) wird in einem Biomassekessel aus Hackschnitzel Dampf erzeugt. Dadurch kann über eine Dampfturbine Ökostrom produziert und die entstehende Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden.

30 Jahre alte Anlage wird ersetzt

Für EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz ist das Heizkraftwerk auch ein wichtiger Beitrag der EVN Klima-Initiative. "Nach der im Herbst 2023 erfolgten Eröffnung der Biomasseanlage in Krems freuen wir uns nun, auch in der Landeshauptstadt einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung leisten zu können. Die seit rund 30 Jahren bestehende erdgasbetriebene KWK-Anlage wird jetzt durch das Biomasseheizkraftwerk ersetzt. Dadurch werden zukünftig umgerechnet rund 15.000 Haushalte mit Ökostrom und 30.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Naturwärme versorgt. Die Anlage soll im Dezember 2025 in Betrieb gehen", so Szyszkowitz.

Neben den Haushalten in St. Pölten soll aber auch die Industrie der Landeshauptstadt von der Anlage profitieren. Hierfür wurde eine Partnerschaft mit der Firma Salzer eingegangen, auf deren Grundstück auch gebaut wird. Durch die neue Biomasse-KWK soll der Dampfbedarf der Salzer Papier GmbH, Salzer Formtech GmbH und Sunpor Kunststoff GmbH abgedeckt werden. 

red
Akt.