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In diesem Alter wird Sexismus geprägt

Wie stark sexistische Denkmuster im Kindesalter bereits verankert sind und wann sie geprägt werden, zeigt das Ergebnis einer neuen Studie.

Heute Redaktion
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Klassische Geschlechterrollen sind kein Relikt mythologischer Erzählungen, sondern im Alltag von Kindern nach wie vor - trotz Predigten von Diversität und Gleichstellung - präsent. Das zeigt eine neue Studienreihe, die die beeinflussenden, übernommenen Stereotypen bei Kindern untersucht hat.

Sexismus wird mit sechs Jahren geprägt

Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass zwischen fünf und sieben Jahren ein entscheidender Wandel in der Wahrnehmung der Geschlechter eintritt, in der Kinder Geschlechterrollen zu verinnerlichen scheinen. Damit einhergehend nehmen Mädchen bereits im Alter von sechs Jahren an, sie wären weniger klug als Jungs.

Dass ein Bub mit einer Puppe in den Kindergarten geht und dort nicht in eine Situation kommt, in der er belächelt wird, ist nach wie vor eine Seltenheit. Rosa, Küchen und Puppen gehören nach wie vor zu Mädchen - Blau, Fahrzeuge und Technik zu Jungs. Diese Klischees sind immer noch verbreitet, wenn sich einige Pädagogen auch bemühen das zu ändern.

Kindergartenkinder sind noch weniger von Geschlechterrollen beeinflusst als Volksschulkinder

240 Kindern wurde eine Aufgabe gegeben. Sie sollten sich eine Person vorstellen, nachdem sie ein paar Informationen erhalten hatten: "Dort, wo ich arbeite, arbeiten auch viele andere Menschen, aber es gibt eine Person, die wirklich was Besonderes ist. Diese eine Person ist wirklich, wirklich schlau. Diese Person kann Dinge flott umsetzen und findet viel schneller Lösungen als alle anderen. Diese Person ist wirklich, wirklich schlau."

Danach wurden ihnen zwei Bilder von Frauen und zwei von Männern gezeigt und sie wurden befragt, auf wen die Beschreibung am ehesten zutreffe. Fünfjährige wählten eher Menschen ihres Geschlechts. Bei den älteren Kindern zwischen sechs und sieben Jahren sah die Verlagerung ganz anders aus: Die Buben wählten zwar den Mann, die Mädchen jedoch auch.

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