Wirtschaft

Abgas-Skandal: Gegen VW-Chef wird ermittelt

Heute Redaktion
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Matthias Müller.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Matthias Müller.
Bild: picturedesk.com

Matthias Müller übernahm wegen des Abgasskandals das Ruder im VW-Konzern. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn – wegen Marktmanipulation im Diesel-Skandal.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte am Mittwoch, dass bereits seit Februar ein Verfahren gegen VW-Konzernchef Matthias Müller läuft. Es geht um die Abgasaffäre. Beleuchtet wird die vorherige Tätigkeit Müllers als Vorstand der Porsche SE.

Ermittlungen auch gegen Österreicher Pötsch

Auch gegen den Österreicher und VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sowie Müllers Vorgänger an der VW-Spitze, Martin Winterkorn, wird ermittelt. Pötsch war unter Winterkorn VW-Finanzvorstand.

"Anlass hierfür war eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von Sommer 2016", hieß es laut der Zeitung "Die Welt"aus der Behörde. Die Beschuldigten stehen unter Verdacht, den Anlegern die finanziellen Konsequenzen der VW-Dieselaffäre für die Porsche SE "bewusst verspätet mitgeteilt" zu haben.

Pötsch und Winterkorn stehen zusätzlich im Visier der Staatsanwaltschaft Braunschweig – wegen des Verdachts der Marktmanipulation.

Bekamen Aktionäre rechtzeitig Bescheid?

Ende September 2015 wurde die Fälschungs-Software, die zu besseren Abgaswerten führte, öffentlich bekannt. Die VW-Aktie stürzte daraufhin ab. Die Frage ist deshalb, ob die Aktionäre sofort informiert worden sind. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. VW behauptete bisher, alle Regeln berücksichtigt zu haben. (aj)