Wirtschaft

Abgasaffäre: Audi-Chef Stadler sitzt in U-Haft

In Sachen Abgasaffäre haben die deutschen Behörden am Montag den bislang höchstrangigen deutschen Manager festgenommen.

Heute Redaktion
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Audi-Chef Rupert Stadler
Audi-Chef Rupert Stadler
Bild: Reuters

Wie ein Konzernsprecher bestätigte, wurde Audi-CEO Rupert Stadler in Zusammenhang mit der Abgasaffäre am Montag von deutschen Behörden festgenommen.

Die Polizisten kamen am Morgen: "Wir können bestätigen, dass Herr Stadler heute früh vorläufig festgenommen wurde. Der Haftprüfungstermin dauert zur Stunde noch an", hießt es am Vormittag.

U-Haft verhängt

Das Ergebnis der Haftprüfung: Stadler sitzt ab sofort in U-Haft: "Der Beschuldigte wurde der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat", so der Staatsanwalt. Die Ermittler begründete den Haftbefehl mit "Verdunkelungsgefahr".

Ermittlungen laufen

Seit vergangener Woche ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft München II gegen Stadler und ein weiteres Mitglied des Audi-Vorstandes ermittelt. Er wird seit 30. Mai als Beschuldigter geführt. "Betrug sowie mittelbare Falschbeurkundung" wird ihnen vorgeworfen. Laut den Ermittlern haben die beiden Manager Dieselautos mit manipulierter Abgasreinigung in Europa in den Verkehr gebracht.

Stadler soll schon vor zweieinhalb Jahren Hinweise auf die Manipulation bekommen haben, aber das bewusst in Kauf genommen haben. Das wäre Kundenbetrug. Bei einer früheren Razzia wurde eine E-Mail sichergestellt, die diesen Verdacht n ahelegt.

Hausdurchsuchung, aber kein Rauswurf

Auch Stadlers Privaträume wurden bereits durchkämmt, die Hausdurchsuchung fand vergangene Woche statt.

Obwohl die Vorwürfe gegen Stadler am Montag auch Thema einer Aufsichtsratssitzung beim Mutterkonzern Volkswagen sein werden, gilt es als unwahrscheinlich, dass er seinen Posten verliert.

Für Stadler gilt die Unschuldsvermutung. (red)