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Abgeordneter brüskiert Redner Farage mit Botschaft

Heute Redaktion
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EU-Gegner und Brexit-Befürworter Nigel Farage wurde bei einer Rede im Europäischen Parlament von einem anderen britischen Abgeordneten sabotiert. Als der ehemalige UKIP-Chef versuchte, Donald Trumps Erlass zum Einreiseverbot von Muslimen aus sieben Ländern zu verteidigen, hielt ein Labour-Politiker hinter seinem Rücken einen Zettel mit einer eindeutigen Botschaft in die Höhe.

Als Farage, der großen Anteil am geplanten EU-Austritt Großbritanniens hat, im Rahmen einer Debatte sprach, wurde es Sebastian Dance von der Labour-Partei zu viel. Er schrieb ein paar Worte auf ein Blatt Papier und hielt dieses in die Höhe. "Er lügt euch an", stand darauf geschrieben.

Ein Pfeil in die Richtung des Redners deutete unmissverständlich darauf hin, wer mit "er" gemeint war. Im Gegensatz zu den Anwesenden und den Zuschauern im Fernsehen bemerkte Farage, der mit dem Rücken zu Dance stand, selbst nichts. Wenig später wurde der Politiker aber zur Ordnung gerufen. Die UKIP-Partei reichte daraufhin eine formale Beschwerde wegen Verleumdung ein.

Wollte "etwas Ungehobeltes" tun

Was er sich dabei gedacht hat, verriet Dance später dem "Guardian": "Ehrlich gesagt hatte ich es satt, dass nationalistische und populistische Botschaften so behandelt werden, als ob sie die Lösung für die Probleme der Menschen seien". Er habe nicht länger zuhören wollen und sich gedacht. er müsse "etwas Ungehobeltes tun, um klarzumachen, was hier passiert".

Farage sagte in seiner Rede, dass Trump einfach die USA vor Terroristen schützen wolle. Der verhängte Einreisestopp sei eine rein US-amerikanische Angelegenheit, in der EU gebe es eine "Anti-Trump-Rhetorik".