Österreich

Abgeschobener Afghane bekommt Entschädigung

Nach dem Freispruch im Fall der vermeintlichen Vergewaltigung in Tulln bekommen die beiden Asylwerber (19) jetzt eine Haftentschädigung.

Heute Redaktion
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Das Duo wurde knapp aber doch freigesprochen.
Das Duo wurde knapp aber doch freigesprochen.
Bild: Daniel Schreiner

Es war eines der umstrittensten Gerichtsurteile der jüngeren Vergangenheit: Im März wurden die beiden Asylwerber (19), denen eine 15-Jährige aus Tulln eine Vergewaltigung vorgeworfen hatte, im Zweifel freigesprochen. Die Tat konnte ihnen schlichtweg nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. In den sozialen Netzwerken gingen die Wogen hoch.

Wie berichtet wurde einer der beiden Freigesprochenen dennoch abgeschoben. Der 19-jährige Afghane lebt mittlerweile in Kabul (Anm.: Hauptstadt Afghanistans) – jetzt bekam er eine Haftentschädigung zugesprochen. 315 Tage war er in St. Pölten in Untersuchungshaft gesessen, seine Anwältin Andrea Schmidt forderte die Entschädigung ein. 6.300 Euro bekommt der Afghane laut "Kurier" von der Republik Österreich.

Dass auch der zweite Angeklagte eine Entschädigung bekommen wird, ist damit klar. Nicht sicher ist allerdings, wann das der Fall sein wird. Gegen den Somalier, der noch in Österreich lebt und derzeit keine Abschiebung fürchten muss, wurden während der Haft weitere Vorwürfe laut – diese lösten sich in Luft auf, zögern die Entschädigung aber hinaus.

(min)