Österreich

Abgeschobener durfte nicht mal Sohn umarmen

Heute Redaktion
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Früh morgens wurde der 26-jährige Nigerianer Michel Ezenna in Vorarlberg von acht Polizisten aus dem Bett geholt. Er wurde abgeschoben, ohne davon informiert gewesen zu sein und ohne packen zu dürfen. Auch von seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn konnte er sich nicht verabschieden.

Heftige Kritik an der Abschiebung übt laut "Vorarlberg Online" der Klubobmann der Grünen Johannes Rauch. "Es ist unfassbar", so Rauch, der sich empört darüber zeigt, dass Ezenna sich nicht einmal ankleiden durfte, bevor er abgeführt wurde. Auch seinen dreijährigen Sohn Nnaemeka durfte er nicht umarmen. Die Rechtsvertreter und der Betroffene selbst wurden erst über die Abschiebung informiert, als der Mann bereits abgeführt worden war.

Das Inneministerium hatte Asylantrag, Beschwerde und humanitäres Bleiberecht abgelehnt. Der Nigerianer soll sich laut "VOL" seit April 2009 in Österreich aufgehalten und als Zeitungsausträger gearbeitet haben. Weil er Christ ist, befürchtet der Grüne, dass der 26-Jährige in seiner Heimat verfolgt wird. Rauch fordert nun, dass die Abschiebepraxis in Vorarlberg dringend überarbeitet werden müsse.