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Abgestürztes Flugzeug in Mali entdeckt

Heute Redaktion
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Bild: SWIFTAIR

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs im Norden Malis sind wahrscheinlich alle 116 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Das in dem westafrikanischen Krisenland stationierte französische Militär habe das Wrack der Maschine in einem schwer zugänglichen Wüstengebiet entdeckt. Es liege zwischen den Orten Gao und Kidal.

Für Rettungskräfte sei es schwierig, dorthin zu gelangen. Das Flugzeug war im Auftrag von Air Algerie von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, nach Algerien unterwegs.

Nach stundenlanger Ungewissheit hatten der malische Präsident Ibrahim Boubacar Keita und ein Vertreter der UN-Mission in Mali den Absturz bestätigt. Das Wrack ist klar identifiziert worden. Französische Soldaten sicherten das Gelände ab und begannen, erste Informationen zu sammeln.

Absturzursache weiter unklar

Warum die Maschine am frühen Donnerstagmorgen vom Radar verschwand, blieb zunächst unklar. Es gab Hinweise, dass der Pilot eine Schlechtwetterfront umfliegen wollte. Nach Angaben der Airline war 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen. Das Flugzeug des Typs MD83 gehört der spanischen Swiftair und wurde von Air Algerie geleast.

Laut Swiftair waren unter den Insassen 51 Franzosen, 24 Bürger Burkina Fasos, 8 Libanesen, 6 Algerier, 5 Kanadier, 4 Deutsche, 2 Luxemburger sowie jeweils ein Fluggast aus Mali, Belgien, dem Niger, Kamerun, Ägypten, der Ukraine, Rumänien und der Schweiz. Einige Identitäten waren zunächst noch unklar. Insgesamt waren den Angaben nach 110 Passagiere an Bord. Die 6 Besatzungsmitglieder stammten aus Spanien.

Frankreichs Präsident Francois Hollande verschob wegen der Ereignisse eine lange geplante Reise in französische Überseegebiete im Indischen Ozean. Seinen Informationen nach änderte die Besatzung wegen "besonders schwieriger Wetterverhältnisse" die Route.
Im Frühjahr war eine Boeing 777 der Malaysia Airlines verschollen. Vom Flug fehlt trotz monatelanger Suche unter Einbindung internationaler Experten noch immer jede Spur.

In der vergangenen Woche war ebenfalls eine Boeing 777 von Malaysia Airlines Flugnummer mit fast 300 Passagiere über der Ostukraine vermutlich versehentlich abgeschossen worden. Die ukrainische Regierung verdächtigt prorussische Rebellen, was diese zurückweisen. Der Fall hat eine weltweite Debatte darüber ausgelöst, ob Passagiermaschinen weiter über Krisenregionen fliegen sollten.

Zuletzt hat eine Wienerin einen miterlebt, allerdings ist dieses Abenteuer mit Notlandung glimpflich ausgegangen.