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Abholzung gefährdet die letzten 20 Jaguare

Heute Redaktion
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt in einem aktuellen Report auf, wie die industrielle Viehzucht den artenreichen Wald Gran Chaco in Argentinien bedroht.

Zwischen 1990 und 2017 wurden rund 7,7 Millionen Hektar Wald in dem Land zerstört. Besonders dramatisch ist diese Entwicklung für den im Gran Chaco heimischen Jaguar, der durch die industrielle Viehzucht seinen Lebensraum verliert.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt nun davor, dass Mercosur ("Gemeinsamen Markt Südamerikas") die Umweltprobleme weiter ankurbeln wird und fordert, den Handelspakt zu stoppen.

"Die Jaguare in Südamerika kämpfen um ihr Überleben. Nur noch rund 20 Tiere streifen durch den Chaco-Wald. Ihr Lebensraum wird von Tag zu Tag kleiner. Für große Rinderfarmen wird der Chaco-Wald zerstört, die Überlebenschance der letzten Jaguare schwindet", erklärt Lukas Meus, Wald-Experte bei Greenpeace in Österreich.

Argentinien gehört zu den weltweit wichtigsten Rinder-Produzenten und -Exporteuren. Mit dem Mercosur-Abkommen wird der Zugang für Rindfleisch aus Argentinien nach Europa weiter geöffnet.

"Jaguar wird nicht überleben"

Anstatt den Umwelt- und Artenschutz zu stärken, werde so der Raubbau an der Natur vorangetrieben – und somit auch die Artenvielfalt im Gran Chaco weiter bedroht, heißt es von Seiten von Greenpeace.

"Besonders in Argentinien ist die Situation erschreckend: Die Jaguare leben nur noch auf fünf Prozent ihres ursprünglichen Lebensraums. Wenn die Ausweitung der Rinderfarmen weitergeht, dann wird der Jaguar nicht überleben", so Meus weiter.

Der Gran Chaco ist nach dem Amazonas-Regenwald die zweitgrößte Waldregion in Südamerika. Er erstreckt sich mit einer Größe von einer Million Quadratkilometern über Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien.

(wil)