Wirtschaft

Abo-Aus für Apps – Google zieht in Russland den Stecker

Tag für Tag streichen weitere Unternehmen ihre Dienste in Russland. Auch Tech-Gigant greift wegen des Ukraine-Krieges zu einem weiteren Schritt. 

Nikolaus Pichler
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Wegen des Ukraine-Krieges können russische Android-User nun keine kostenpflichtigen Apps in Russland nutzen. 
Wegen des Ukraine-Krieges können russische Android-User nun keine kostenpflichtigen Apps in Russland nutzen. 
Matt Rourke / AP / picturedesk.com

Die zum Google-Mutterkonzern Alphabet gehörende Videotochter YouTube wie auch die App-Plattform Google Play setzen alle zahlungspflichtigen Dienste in Russland aus. Dazu gehörten jegliche Abonnements, teilt der US-Konzern mit. Russische Android-User können somit keine kostenfplfichtigen Apps mehr kaufen.

Erst kürzlich hatte Google und YouTube aufgehört, Online-Werbung in Russland zu verkaufen.

Nach Angaben der University of Yale zogen sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs bereits rund 300 Firmen aus Russland zurück oder kündigten entsprechende Schritte an. Erst am Dienstag kamen die US-Konzerne McDonald's, Coca-Cola und Starbucks dazu - sie reagierten dabei auch auf Druck aus der Öffentlichkeit.

Luxus-Wagen, Games, Verkehr: Diese Unternehmen setzen Russland auf schwarze Liste 

Auch das weltgrößte Musiklabel, die Universal Music Group, teilte nun mit, mit sofortiger Wirkung alle Büros in Russland zu schließen und die Geschäftstätigkeiten auf Eis zu legen. In einer Mitteilung forderte das Unternehmen ein Ende der Gewalt und stellte sich hinter die westlichen Sanktionen gegen Russland.

Der japanische Elektronikkonzern Sony gab am Donnerstag bekannt, dass keine Playstation-Spielekonsolen mehr nach Russland geliefert werden sollen. Auch der Online-Shop des Spielegiganten soll in Russland eingestellt werden. Somit können russische Nutzer sich auf diesem Wege auch keine neuen Spiele mehr herunterladen. Zudem kündigte der Konzern eine Spende von zwei Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) an Hilfsorganisationen an.

Den Firmen, die Konsequenzen aus der Invasion ziehen, schloss sich auch der italienische Luxusautobauer Ferrari an. Ein Sprecher sagte am Mittwoch, das Unternehmen habe entschieden, seine Produktion für den russischen Markt einzustellen. In Russland selbst besitzt das Unternehmen allerdings kein Werk und verkauft auch nur einen kleinen Teil seiner Wagen in dem Land. Zugleich kündigte Ferrari eine Spende in Höhe von einer Million Euro für ukrainische Geflüchtete an.

Der französische Eisenbahn-Hersteller Alstom kündigte am Mittwoch an, dass er seine Lieferungen nach Russland sowie künftige Investitionen in Russland aussetzen werde. Alstom erklärte jedoch, dass es seine Beteiligung an dem russischen Eisenbahnausrüster Transmashholding behalten werde.

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    Die russische Armee ist nur noch wenige Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt. Die Ukrainer leisten weiterhin tapfer Widerstand.
    Die russische Armee ist nur noch wenige Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt. Die Ukrainer leisten weiterhin tapfer Widerstand.
    GENYA SAVILOV / AFP / picturedesk.com