Abriss von Café Cobenzl für Stadt Wien vorstellbar

Das Café-Restaurant am Cobenzl in Döbling könnte teilweise oder komplett abgerissen werden: Die Stadt sucht derzeit einen neuen Betreiber. Da kein Denkmalschutz besteht, könnte dieser das Gebäude zerstören.

Die Stadt startet eine EU-weite Ausschreibung. Interessenten können sich bis Anfang März bewerben. Eine Jury, darunter etwa Gastro-Experten und sämtliche Betreiber aus der Nähe wie das Weingut Wien, wählt bis Mitte März die besten fünf Bewerber aus. Diese müssen dann ein genaues Gastro-Konzept (inklusive strenger Bonitätsprüfung) vorlegen. Der Gewinner soll dann im Sommer, das bauliche Konzept Ende 2017 feststehen.    

Vorgesehen ist wieder ein ganzjähriger Café-Restaurant-Betrieb. "Wir wollen ein neues Kapitel aufschlagen und ein zeitgemäßes Lokal etablieren", meinte Umwelt-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei einem Pressegespräch. Sie strebt ein langfristiges Konzept und eine enge Kooperation mit dem Weingut Wien Cobenzl sowie dem Landgut Wien Cobenzl an.

Die Stadt hatte Ende 2012 den Pachtvertrag mit dem derzeitigen Betreiber Olaf Auer gekündigt. Nach einer gescheiterten außergerichtlichen Einigung wurde Ende 2013 Klage eingebracht, danach schöpfte Auer den gesamten Instanzen-Weg aus. Doch auch das Höchstgericht bestätigte die Kündigung. Auer hätte das Café bis Anfang Jänner räumen müssen. Nachdem er dies unterließ, hat die Stadt beim Bezirksgericht einen Exekutionstitel beantragt. "Wir erwarten die Zwangsräumung noch im 1. Quartal", so Sima.

Ab Mai bis in den Spätherbst soll es eine Zwischennutzung des Café-Restaurants geben. Welche genau, steht noch nicht fest, möglich wäre etwa ein Pop-Up-Lokal.