Politik

Abschaffung der Schulnoten? Minister findet klare Worte

Bildungsminister Martin Polaschek erteilt den SPÖ-Plänen zur Abschaffung der Schulnoten bis zum fünfzehnten Lebensjahr eine klare Absage.

Newsdesk Heute
Bildungsminister <strong>Martin Polaschek</strong> (ÖVP) hält nichts von den roten Plänen.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hält nichts von den roten Plänen.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Geht es nach dem neuen SPÖ-Chef, so könne er sich eine "Schule ohne Noten" durchaus vorstellen. "Die ÖVP ist in die Steinzeit zurückgegangen", kritisierte Andreas Babler bereits im ORF-"Sommergespräch".

Ein modernes Schulsystem sollte sich an Leistungen und Erfolgen orientieren und nicht vom ersten Schultag an messen, ob ein Kind es gleicht macht wie alle anderen, ergänzt am Freitag nun Bildungssprecherin Petra Tanzler. Die PISA-Vorzeigeländer Finnland und Schweden, die auf Ziffernnoten bis zum 15. Lebensjahr verzichten, würden den Weg vorzeigen, nimmt sie die Regierung in die Pflicht. "Wird es nicht geben", so die rasche Rückmeldung.

"Die Noten sind ein bewährtes Instrument zur Beurteilung und Messung von Leistung, um die es nicht nur im alltäglichen Leben und in der Wirtschaft, sondern auch in unseren Schulen gehen muss und soll. Eine Abschaffung der Schulnoten für alle bis zum fünfzehnten Lebensjahr wird es daher nicht geben", stellt Bildungsminister Martin Polaschek eindeutig klar.

Auch den Einwurf, Volksschulen sollten in den ersten drei Schulstufen wieder die Möglichkeit bekommen, selbst über die Form der Beurteilung zu entscheiden, lässt der ÖVP-Minister nicht gelten. Bis inkl. des 1. Semesters der 2. Schulstufe kann am Schulstandort autonom entschieden werden, welche Art der Leistungsbeurteilung angewendet wird. Eine Verpflichtung zur Beurteilung mit Ziffernnoten besteht erst ab dem Ende der 2. Schulstufe.

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"In der Volksschule setzen wir auch auf eine schriftliche Erläuterung der Ziffernnoten. Ziel der schriftlichen Erläuterung ist es, jene Aspekte, die eine Ziffernnote nicht auszudrücken vermag, wie z. B. individuelle Lernfortschritte oder die Nutzung von Förderangeboten festzuhalten", so Polaschek gegenüber "Heute". Zudem sei die Durchführung von Bewertungsgesprächen zwischen Lehrkraft, Erziehungsberechtigten und Schüler jetzt auch bei der Ziffernbeurteilung verpflichtend.