Österreich

Abschiebung droht: 2.500 wollen Asylwerber helfen

Heute Redaktion
Teilen
Aref Sarwari (26) droht die Abschiebung, ein Verein will ihm helfen.
Aref Sarwari (26) droht die Abschiebung, ein Verein will ihm helfen.
Bild: Daniel Schreiner, ASK-BSC Bruck a.d. Leitha

Vor zwei Jahren flüchtete Aref Sarwari (26) von Afghanistan nach Bruck, nun erhielt er einen negativen Asylbescheid. Ein Verein sammelte für ihn über 2.500 Unterschriften.

„Er kann gut Deutsch, hat sich als Sozialdiensthelfer beim Roten Kreuz ausbilden lassen, ist ehrenamtlich engagiert und hat sogar zwei Jobangebote", schüttelt Helga Longin vom Verein „Unser Bruck hilft" den Kopf.

Binnen Kürze wurden mittels Internet-Petition über 2.500 Unterschriften für Aref Sarwari (26) gesammelt, die nun ans Ministerium übergeben werden sollen.

Hintergrund: Sarwari, ehemals Polizist in Afghanistan, bevor er vor zwei Jahren nach Bruck geflüchtet war, erhielt einen negativen Asylbescheid. Einer der Gründe laut Bundesverwaltungsgericht: „Der Beschwerdeführer hat kein besonderes Maß an persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Integration dargetan."

Für viele Brucker unverständlich: „Wir haben eine Plakataktion für Aref geplant. Er ist bei uns als Betreuer tätig", sagt Jugendleiter Herbert Langer vom Fußballverein ASK-BSC Bruck im "Heute"-Gespräch. Laut Longin werde man alle verbleibenden Rechtsmittel ausschöpfen.

"Der Fall trifft uns ganz besonders hart in Bruck. Herr Sarwari könnte sofort bei einer Abfallfirma als Vollzeitarbeitskraft beginnen. Er würde Steuern zahlen und dem österreichischen Staat keinen Cent kosten. Ich bin kein Fantast, manche Leute haben hier nichts verloren, aber Herr Sarwari ist bestens integriert und hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Nun sieht er einer ungewissen und äußerst unsichern Zukunft in Afghanistan entgegen", so Helga Longin.

Auf "Heute"-Anfrage sagt ein Sprecher des Innenministeriums: "Einzelfälle kommentieren wir nicht."

(wes)