Österreich

Abschiebung droht: Kirche und Schule kämpfen für Fam...

Heute Redaktion
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Bild: privat

Seit Dezember 2015 leben Artin G. (62), Tochter Lucy (25) und Sohn Njeth (13) im Pfarrhaus der Erlöserkirche (Liesing). Alle drei sprechen gut Deutsch, haben Freunde - jetzt müssen sie aus Österreich weg.

Ehrlich sein, lohnt sich nicht (immer): Bei der Ankunft in Österreich gab Artin G. (62) an, dass die Familie über Kroatien und Slowenien eingereist war. Slowenien nimmt die Kriegsflüchtlinge aus Aleppo nicht zurück, Kroatien schon. Am Freitag, droht den Syrern daher die Abschiebung nach dem Dublin-Verfahren.

Njteh (13) geht ins Gymnasium St. Ursula und schreibt bereits Schularbeiten auf Deutsch: "Er hat sich toll integriert, ausgezeichnet Deutsch gelernt und viele Freunde gefunden", schreibt Johannes J., Schulsprecher am Gymnasium St. Ursula, in einer Facebook-Petition.

Auch Lucy (25) hat sich gut eingelebt, ist in der Pfarrgemeinde aktiv: "Sie ist ausgebildete Englisch-Dolmetscherin und hat syrischen Flüchtlingen gratis Nachhilfe gegeben!, so Ruth Lesigang, die die Familie in der Pfarre betreut, zu "Heute".

Rückkehr nach Syrien?

Derzeit sind Vater, Tochter und Sohn im Familienanhalte-Zentrum in Simmering untergebracht: "Artin ist gebrochen, Lucy weint jeden Tag und Njteh blockt emotional ab", sagt Lesigang. Der Vater will mit seinem Sohn von Kroatien wieder ins zerstörte Aleppo zurück: "Er musste seine Frau dort zurücklassen. Sie hat sich bei der Flucht nicht ins Schlauchboot getraut", erzählt Diakon Peter Feigl von der Erlöserkirche.

Lucy, die vor einem Monat geheiratet hat, hofft wohl, zu ihrem Mann nach Deutschland ziehen zu können

Von Christine Ziechert