Österreich

Abschiebung von Afghanen (22) gestoppt

Heute Redaktion
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Der Afghane Ziaulrahman Z., der in Langenlois eine Schule für Pflegeberufe besuchte, saß seit vergangener Woche in Schubhaft. Nun wurde die Abschiebung aufgehoben.

Der 22-jährige Ziaulrahman Z., der in Langenlois die Schule für Pflegeberufe absolviert, wurde vergangene Woche in Schubhaft genommen. Die Abschiebung nach Kabul wurde am späten Montagabend vom Innenministerium aufgehoben, teilte die Flüchtlingshilfe Langenlois mit.

Zuvor hatten sich Lokalpolitiker, drei Ordensschwestern und Bundespräsident Alexander van der Bellen für "Zia", wie der 22-Jährige auch genannt wird, eingesetzt. Die nächtliche Festnahme des Afghanen im Franziskanerkloster in Langenlois, wo er untergebracht war, hatte für heftige Kritik gesorgt. In weiterer Folge war er ins Anhaltezentrum Rossauer Lände in Wien gebracht worden.

Zuletzt hatte es eine örtliche Demo, unter anderem von Schulkameraden des 22-Jährigen, gegen die Abschiebung gegeben. Seitdem hatten sich vor allem drei Ordensschwestern, die sich um ihn kümmerten, für ihn eingesetzt. Sie schickten Petitionen, unter anderem an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sowie den Bundespräsidenten, der ihr Anliegen persönlich unterstützte.

Es wird nun offenbar geprüft, ob er unter die vom Nationalrat geplante Ausnahmeregelung fällt, sagte sein Anwalt Andreas Lepschi im Ö1-Morgenjournal. Ob "Zias" Abschiebung dauerhaft gestoppt ist, ist noch unklar. Vorerst muss er sich alle zwei Tage bei der Polizei melden.

Heftige Kritik über die Vorgangsweise der Polizei hagelte es zudem von den Österreichischen Ordensschwestern unter Generaloberin Schwester Franziska Bruckner. Nicht nur der Zeitpunkt – der Vorabend zum 2. Adventsonntag um 21 Uhr – sei respektlos gewesen, auch der Privatbereich der Klausur der Franziskanerinnen sei verletzt worden. In Klöstern ist der Zutritt gewisser Bereiche kirchenrechtlich für nicht zum Orden gehörige Personen nur in bestimmten Fällen erlaubt.

Soll Schule für Sozialberufe 2020 abschließen

Ziaulrahman Z. befand sich laut Kathpress seit August 2015 in Langenlois, ab 2017 wohnte er im Klausurbereich des Klosters. Der afghanische Flüchtling besuchte die Höhere Lehranstalt Sozialmanagement und Fachschule für Sozialberufe der Franziskanerinnen, die er im Juni 2020 abschließen sollte.