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Abschiedsbriefe von Mary Vetsera aufgetaucht

Heute Redaktion
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Sensationsfund bei einer Archivrevision im Safe der Schoellerbank in Wien. Im Ledereinband eines Verwahrstückes aus dem Jahr 1926 wurden zahlreiche Dokumente der Familie Vetsera entdeckt. Darunter auch Abschiedsbriefe von Mary Vetsera, der Geliebten von Kronprinz Rudolf, den sie kurz vor ihrem Tod am 30. Januar 1889 an ihre Familienmitglieder verfasst hatte.

Speziell die Briefe von Marie Alexandrine Vetsera an ihre Mutter Helene und ihre Schwester Hanna und den Bruder Feri sind von besonderem historischen Wert, denn sie galten bislang als vernichtet.

Neben den drei Briefen befanden sich in dem von einem Archivar entdeckten Ledereinband auch der Taufschein von Mary Vetsera, der Taufregisterauszug ihrer Schwester, auf dem das Hochzeitsdatum der Eltern vermerkt ist, der Totenschein in zweifacher Ausfertigung sowie ein bislang unbekannter Brief von Hermine Tobis, der Klavierlehrerin Vetseras, an deren Schwester Hanna.

Ausstellung im Jahr 2016

Der Wortlaut der Abschiedsbriefe war bislang nur zum Teil aus der Denkschrift der Mutter bekannt. Die Dokumente wurden der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überlassen. Ab August stehen sie der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Für die im kommenden Jahr geplante Ausstellung zum 100. Todestag von Kaiser Franz Joseph werden sie im Prunksaal der Nationalbibliothek für die Öffentlichkeit zu sehen sein.
Am 30. Januar 1889 ereignete sich auf dem Jagdschloss Mayerling bei Alland im Bezirk Baden eine Tragödie, die die Monarchie in ihren Grundfesten erschütterte. Der an Depressionen leidende Sohn von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Sisi, Kronprinz Rudolf, erschoss unter bis heute ungeklärten Umständen seine damals fast 18-jährige Geliebte Baronesse Mary Vetsera, und richtete sich im Anschluss danach selbst.

Der Hof hat damals zahlreiche Dokumente vernichtet und Zeugen zum Schweigen verpflichtet, weshalb der Fall bis heute für Spekulationen sorgt.