Wirtschaft

Absturz der türkischen Lira macht Urlaub billiger

Die türkische Lira sackt weiter ab. Nebeneffekt: Der Türkei-Urlaub wird billiger. Der Euro ist dort fast doppelt so viel Wert.

Heute Redaktion
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Die Türkische Lira ist trotz der überraschenden Zinserhöhung der Notenbank wieder auf volle Talfahrt gegangen. Am Donnerstagvormittag mussten für einen US-Dollar 4,67 Lira gezahlt werden. Seit der Früh hat die Währung damit etwa zwei Prozent an Wert verloren. Im Handel mit dem Euro zeigte sich eine ähnliche Entwicklung. Hier mussten zuletzt fast 5,50 Lira für einen Euro hingelegt werden.

Grund für den Absturz: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte im Wahlkampf den eigenen Währungshütern gedroht. Wenn die Bevölkerung wegen der Politik der Zentralbank Probleme habe, würde sie den Präsidenten dafür verantwortlich machen, sagte Erdogan. Daher müsse er eingreifen und werde im Falle eines Wahlsiegs im Juni die Währungshüter stärker unter seine Kontrolle nehmen. Diese Drohung nahmen internationale Investoren übel.

Urlaub wird billiger

Angenehmer Nebeneffekt der Währungskrise: Für Touristen wird der Türkei-Urlaub billiger. Aber obwohl die Buchungen zunehmen, seien sie noch lange nicht auf dem Stand von 2016, als Teile der Armee putschten, sagte Verkehrsbüro-Sprecherin Andrea Hansal zu „Heute". Die Buchungspreise würden sich zwar nicht verändern, aber die Nebenkosten würden ständig sinken.

100 Euro werden zu 196 Euro

Für 100 Euro erhält der österreichische Tourist in der Türkei derzeit den Gegenwert von 196 Euro, meldete Statistik Austria. Obwohl wegen der Inflation von rund 11 Prozent die Konsumentenpreise starken angestiegen seien, habe die türkische Lira schon 28 Prozent an Wert verloren.

Zum Vergleich: Für 100 in Österreich verdiente Euro erhält man in Kroatien Waren und Dienstleistungen im Wert von durchschnittlich 153 Euro, in Portugal 131 Euro, in Griechenland 129 Euro, in Spanien 123 Euro und in Italien, dem beliebtesten Reiseziel der Österreicher, 108 Euro. Die mit Abstand teuersten Reiseziele sind weiterhin die Schweiz (74 Euro), Dänemark (76 Euro) und Schweden (84 Euro).

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(GP)