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Absturz in Kolumbien: Fluglinien-Chef festgenommen

Heute Redaktion
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Zu wenig mitgeführter Treibstoff könnte der banale Grund für den Absturz eines Flugzeugs der Chartergesellschaft LaMia mit 71 Toten in Kolumbien gewesen sein. Die bolivianische Fluglinie hat ihre Lizenz bereits verloren, nun wurde auch der Firmenchef festgenommen.

Nach dem jüngsten Erkenntnissen bei den Ermittlungen wird es eng für die die Fluglinie. Die bolivianische Regierung hat LaMia bereits die Lizenz entzogen. Nun wurden laut Staatsanwaltschaft Firmenchef Gustavo Vargas und zwei weitere Angestellte der Charterfirma festgenommen und außerdem Büros durchsucht.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, zu wenig Treibstoff für den Flug von Santa Cruz nach Medellin an Bord des Flugzeugs Avro RJ85 gehabt zu haben. Die Flugzeit wurde mit 4.20 Stunden berechnet, die Kerosinmenge dürfte zu knapp bemessen worden sein. Es ist Vorschrift, dass diese jedoch deutlich höher sein muss als für die normale Flugzeit benötigt.
71 Menschen starben, darunter viele Mitglieder des brasilianischen Fußballteams Chapecoense. Es wird auch gegen die Luftsicherheitsbehörde ermittelt, die den Flugplan genehmigt hat.

Boliviens Verteidigungsminister Reymi Ferreira sieht im verstorbenen Piloten und Miteigentümer den Schuldigen: "Der Pilot hat das Flugprotokoll verletzt. Es gab ein wirtschaftliches Kriterium, um Kosten zu sparen, das die Tragödie verursacht hat"