Wirtschaft

"Absurd": Bank will von Unternehmer Zinsen für Guthaben

Banken werden von der EZB angehalten, auf Guthaben ab 15.001 € jetzt Negativzinsen einzuheben. Ein Unternehmer spricht in "Heute" nun Klartext.

Jochen Dobnik
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Dieses Schreiben erhielt der niederösterreichischer Unternehmer S. von seiner Hausbank und staunte nicht schlecht.
Dieses Schreiben erhielt der niederösterreichischer Unternehmer S. von seiner Hausbank und staunte nicht schlecht.
istock / privat

Ein Klosterneuburger Unternehmer staunte nicht schlecht, als ihm kürzlich ein Brief von seiner Bank ins Haus flatterte. Darin erklärte das Institut, dass ab 1. Dezember bei allen Geschäftskonten auf Guthaben ab 15.000,01 Euro ein sogenanntes "monatliches Verwahrentgelt" in Höhe von 0,5 Prozent eingehoben wird. "Völliger Irrsinn", so Peter S. (Name der Redaktion bekannt). 

"Das ist absurd"

"Ich habe sofort bei meiner Bank angerufen und mich über die Negativzinsen beschwert", so der Unternehmer. Doch dort wurde er nur achselzuckend an die Europäische Zentralbank (EZB) verwiesen. "Einerseits sollen wir Eigenkapital aufbauen und unsere Liquidität sichern, andererseits kommt dann die Bank daher und bestraft uns regelrecht dafür. Das ist absurd!", ärgert sich S.

Dieses Schreiben erhielt Peter S. von seiner Hausbank. Er ist sicher nicht der Einzige.
Dieses Schreiben erhielt Peter S. von seiner Hausbank. Er ist sicher nicht der Einzige.
privat

Zwar werde im Schreiben darauf hingewiesen, dass er diese Änderung durchaus auch ablehnen könne: "Doch dann kann ich mir gleich eine neue Bank suchen - und dort habe ich dann erst recht wieder das selbe Problem", so der Niederösterreicher zähneknirschend.

Fall wird zum Politikum

Die Freiheitliche Wirtschaft (FW), welche ebenfalls auf diesen Fall aufmerksam wurde, fordert die Bundesregierung nun auf, derartige Praktiken zur Schädigung des Wirtschaftsstandorts, des Arbeitsmarkts und des Wohlstands in Österreich umgehend abzustellen.

Immerhin seinen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die mit Wareneinsatz, wenigen Angestellten oder Subunternehmen arbeiten, von dieser Abgabe betroffen. "Die Bundesregierung kann jetzt zeigen, wem sie sich mehr verpflichtet fühlt: der EZB oder den heimischen Betrieben und Arbeitnehmern“, so der FW-Bundesobmann Matthias Krenn.

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