Das Politiker kritischen Fragen von Journalisten ausweichen, ist grundsätzlich nichts Neues. Dieser Politiker aus Deutschland sorgt nun jedoch mit nichtssagenden Antworten auf die Fragen eines NDR-Reporters für Aufsehen. Bereits Anfang Juli wollte der Reporter von Philipp da Cunha, Parlamentsgeschäftsführer der SPD Mecklenburg-Vorpommern, wissen, welche Kosten ein Bürger-Dialog seiner Fraktion für den Steuerzahler verursacht hat.
Damals hatte die SPD mehr als 200 Teilnehmer ins Vier-Sterne-Hotel "Goldener Hof" geladen. Brisant: Das Hotel gehört ausgerechnet dem Ehemann von Vize-SPD-Fraktionschefin Christina Klingohr. Auf die Kosten angesprochen betonte der SPD-Politiker lediglich, dass seine Fraktion seit 15 Jahren "überall im Land" Bürger-Foren durchführen würde. Der "Goldene Hof" sei dieses Mal allerdings nicht erste Wahl gewesen.
Der erneuten Nachfrage nach den genauen Kosten wich da Cunha (un-)geschickt aus. Er teilte lediglich mit, dass das Hotel zu einem "ortsüblichen Preis" angemietet wurde. Insgesamt zehnmal (!) probierte der NDR-Reporter eine Antwort auf seine Frage zu erhalten. Doch vergebens – der SPD-Politiker gab jedes Mal seine fast wortgleichen Antworten wieder.
Das skurrile Interview im Video:
Einen Tag nach dem skurrilen Interview gab Fraktionschef Julian Barlen dann schließlich eine Antwort zu den Kosten des Bürger-Forums. Demnach hätte die Veranstaltung pro Teilnehmer knapp 60 Euro gekostet. Da 250 Personen an der Veranstaltung teilnahmen, wurden die Gesamtkosten durch die Partei auf knapp 15.000 Euro beziffert.