Österreich

Acht Jahre für zweifachen Bankräuber

Heute Redaktion
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Bild: Thomas Lenger MR

Ein 32-Jähriger, der wegen zweifachen Bankraubes und eines Autodiebstahles angeklagt ist, hat am Donnerstag im Schöffenprozess im Landesgericht Linz seine bisherige Verantwortung erweitert und auch den zweiten Überfall in Pucking im Bezirk Linz-Land gestanden. Bisher hatte er nur die Tat in Klausen-Leopoldsdorf im Bezirk Baden zugegeben. Ein Urteil sollte noch am Nachmittag gefällt werden.

im Bezirk Baden zugegeben. Er wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.

Zusammen mit zwei unbekannten Komplizen hatte er am 17. August eine Bank in Klausen-Leopoldsdorf im Bezirk Baden überfallen. Bei der Flucht wurde der Angeklagte aber von einem verfolgt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Er muss nun für acht Jahre hinter Gitter.

Finanzielle Lage als Motiv

Der rumänisch sprechende Angeklagte gab an, er habe in Irland mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kinder gelebt, jedoch getrunken, Drogen genommen und seine Arbeit verloren. Nach einem Streit habe er die Familie verlassen. In einer Bar in der Slowakei sei er mit zwei Männern bekannt geworden, die ihm Arbeit in Österreich angeboten hätten. Nach der Ankunft hätten ihm die beiden allerdings eröffnet, dass es keine Beschäftigung gebe und ein Banküberfall verübt werden solle. Er sei wegen seiner familiären und finanziellen Lage in einer Ausnahmesituation gewesen und habe mitgemacht.

Zuerst entwendeten die Täter in St. Pölten einen Pkw. Wenige Stunden danach überfielen sie am 29. Juni vergangenen Jahres zwei der Männer ein Geldinstitut in Pucking. Ihre Gesichter waren mit Tüchern vermummt und sie drohten mit Pistolen. Eine 88-jährige Bankkundin wurde niedergestoßen und erlitt eine blutende Schürfwunde. Die Täter erbeuteten über 14.000 Euro. Das gestohlene Auto benützten sie als Fluchtfahrzeug. Auf einem Autobahnparkplatz stiegen sie in den Wagen um, mit dem sie nach Österreich gekommen waren.

Beim zweiten Überfall geschnappt

Am 17. August suchten sie eine heim. Einer der Täter sprang über eine immerhin 2,10 Meter hohe Sicherheitsverglasung, holte rund 17.000 Euro aus einer Geldlade und flüchtete wieder über die Sicherheitsverglasung - eine "akrobatische Leistung", wie die Staatsanwältin zugestand. Auf der Flucht wurde der Angeklagte von einem Passanten festgehalten. Die Beute und eine Spielzeugpistole wurden bei ihm sichergestellt. Die beiden anderen Räuber sind bisher flüchtig.

Der nunmehr Angeklagte gestand zunächst nur den Überfall, bei dem er auf frischer Tat geschnappt wurde. Mit dem davorliegenden und dem Autodiebstahl wollte er nichts zu tun haben. Doch der Richter hielt ihm in der Verhandlung vor, dass in dem Wagen DNA-Spuren von ihm sichergestellt worden waren. Nach längerem Hin und Her gab er zu, in dem Pkw mitgefahren zu sein und auch beim Raub in Pucking dabei gewesen zu sein.

Beute verjubelt

Die damalige Beute, von der er nur einen Teil bekommen haben will, habe er mit den Komplizen in Italien verjubelt. Als diese dann eine weitere Bank überfallen wollten, habe er sich wieder dazu überreden lassen. Er sei in beiden Fällen nur im Besitz einer Spielzeugpistole gewesen.