Österreich

Acht Monate Haft nach Mafia-Mord in Wiener City

Heute Redaktion
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Das Schussattentat kurz vor Weihnachten war gnadenlos: Ein Serbe starb, der zweite wurde schwer verletzt. Der einzige Mann, der vor Gericht gestellt werden konnte, fand in Wien Gnade.

Der Mordprozess gegen den "dritten Mann" im Wiener Mafia-Krimi ist bereits im April geplatzt. Wie von "Heute" berichtet, stellte die Kripo die Ermittlungen gegen Andrej J. aus Mangel an Beweisen ein. Die Fahnder hatten zuvor den Verdacht, dass der 28-Jährige die späteren Schussopfer bewusst in einem Innenstadt-Schnitzellokal angesprochen und in den tödlichen Hinterhalt dirigiert hatte.

Ins kriminelle Bild fügte sich auch, dass sich Andrej V. nach der Bluttat bei der Polizei als Daniel M. ausgab und behauptete, seine Essenspartner zuvor niemals gesehen zu haben. Später kam jedoch heraus: Mit Stefan V. (23), der beim Durchgang von der Bäckerstraße zur Wollzeile von drei Projektilen niedergestreckt wurde, war er gut befreundet. Stefan V. überlebte schwer verletzt, reiste mittlerweile zurück nach Serbien. Sein Begleiter Vladimir R. (32) hatte weniger Glück. Er starb im Kugelhagel in der Wiener City.

Hintergrund soll eine Bandenfehde in Montenegro gewesen sein. Der Todesschütze ist bis heute auf der Flucht. Andrej J. ist somit der Einzige, der in dem Krimi in Österreich vor Gericht gestellt werden konnte. Er fasste gestern – verteidigt von Heike Sporn – wegen falscher Zeugenaussage, Urkundenfälschung und einer Schlägerei im Gefängnis 24 Monate Haft aus. Lediglich acht davon muss er hinter Gittern absitzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (coi)