Österreich

Achtjähriger kämpft nach Kopfschuss ums Überleben

Heute Redaktion
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Schreckliche Bluttat am Freitagvormittag in der Volksschule Wagram in St. Pölten: Ein Vater stürmte in das Schulgebäude und schoss seinen Sohn in der Garderobe nieder. Der Bub wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht und dort notoperiert, er ist laut Krankenhaus in einem kritischen Zustand.

Der 37-jährige Familienvater war am Freitag gegen 8.30 Uhr in die Volksschule gegangen und hatte seinen achtjährigen Sohn aus dem Klassenzimmer geholt. Dann ging er mit ihm in die Garderoben der Schule. Unfassbar: Dort zog der Mann türkischer Abstammung eine Waffe und schoss seinem Sohn in den Kopf!



Vater schoss sich in den Kopf

Unmittelbar nach der Tat flüchtete der 37-Jährige mit seinem silbernen VW-Polo stadtauswärts in Richtung S33. Zuerst lief eine Großfahndung nach dem Mann. Der Täter wurde schließlich von der Polizei mittels Handy-Ortung lokalisiert. Als die Beamten den Fluchtwagen etwa eine Stunde nach dem Vorfall auf einem Feldweg in Ratzersdorf fanden, sahen sie, dass es dort zu einem Unfall gekommen war: Der Pkw des Flüchtigen lag am Dach, im Auto fanden die Polizisten die Leiche des Flüchtigen.



Der Vater dürfte sich während seiner Flucht im Auto im St. Pöltner Stadtteil Ratzersdorf selbst gerichtet haben, indem er sich in den Kopf schoss, vermutlich während der Fahrt. Danach dürfte sich der Wagen überschlagen haben. , er war erst vor wenigen Tagen polizeilich aus der Wohnung weggewiesen worden. Familiäre Probleme dürften demnach das Motiv für die Bluttat gewesen sein.



Panik aus Angst vor Amoklauf



Ärzte kämpfen um Leben des Kindes

Derzeit kämpfen die Ärzte im Krankenhaus St. Pölten um das Leben des Kindes. Der Bub wurde notoperiert. "Der Zustand ist sehr kritisch, es handelt sich um einen Kopfdurchschuss, es besteht akute Lebensgefahr", so eine Spitalssprecherin im Gespräch mit Heute.at. Nach der Notoperation wurde der Verletzte in der Intensivstation des LKH St. Pölten weiter betreut.



"Das ist ein höchst bedauerlicher Vorfall. Wir hoffen, dass das Kind überlebt und wieder gesund wird", lautete ein Statement der Stadt St. Pölten zum Familiendrama. "Das Mitgefühl gilt der Mutter und allen Beteiligten". Die Schulbehörde hat nach der Tat Mitarbeiter der Krisenintervention und alle verfügbaren Schulpsychologen - rund ein Dutzend Fachleute - in die achtklassige Volksschule geschickt, um die Kinder zu betreuen.



Rettungskräfte waren zufällig in Schule, als Tat passierte

Zum Zeitpunkt der Tat hielten sich zufällig vier Einsatzkräfte der Rettung in der Schule auf - sie waren gekommen, um vor den Kindern über ihre Arbeit zu sprechen. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass bereits rund eine halbe Minute nach dem Angriff auf den Buben professionelle Hilfe zur Stelle war, ehe der Notarzt nach fünf Minuten eintraf und mit der künstlichen Beatmung des Kleinen begonnen wurde.



Schon als die Rettungsleute ihn fanden, war er nicht mehr ansprechbar. Für die Helfer war die Situation nicht einfach - sie hatten den Schuss gehört, im ersten Moment war nicht klar, ob sich der Attentäter noch in der Schule aufhielt und womöglich bereit war, auch auf andere Menschen zu schießen.



Bei der Tat verwendete der 37-jährige Familienvater einem Polizeisprecher zufolge eine Pistole, Kaliber 9 mm. Eine Seriennummer konnten die Ermittler bis dato nicht finden, es ist daher noch unklar, ob es sich um eine legale Waffe handelte.