Wirtschaft

Achtung, Kostenfalle Kauf auf Pump

Heute Redaktion
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Wer ein Weihnachtsgeschenk auf Raten abstottern will, sollte sich das gut überlegen, warnt die AK. Die effektiven Zinsen sind saftig und werden oft verschwiegen - im schlimmsten Fall betragen sie bis zu knapp 22 Prozent, viel mehr als für einen Kredit.

"Die Zinsen für Ratenkäufe sind seit Jahren sehr hoch, obwohl die Leitzinsen auf einen Tiefstand sind", kritisiert AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Die Anbieter geizen mit Informationen auf ihren Homepages. Das zeigt ein AK Test bei 17 Baumärkten, Möbelhäusern, Elektrofach- und Versandhändlern.

In der Adventszeit klingeln die Kassen - manche Unternehmen werben auch mit Teilzahlungs-Angeboten. "Angebote für Ratenkäufe können es in sich haben", warnt Zgubic. Die effektiven Jahreszinsen (inklusive aller Kosten, exklusive einer eventuellen Kreditrestschuldversicherung) liegen zwischen 7,37 und 21,70 Prozent.

Mit Informationen über die Ratenkäufe sind Anbieter auf ihren Homepages knausrig. Die Info-Qualität der Homepages hat sich seit 2012 sogar noch weiter verschlechtert:

Effektivzinsen und Beispiele sind Seltenheit: Nur neun von 17 Anbietern geben den effektiven Jahreszins an. "Der effektive Zins ist wichtig, damit es kein böses Erwachen gibt. Am Effektivzins sieht der Konsument, wie teuer das Produkt tatsächlich kommt", so Zgubic. Neun Anbieter bieten ein Rechenbeispiel an, vier einen Finanzierungsrechner.
Bank wird bedeckt gehalten: Die Anbieter halten sich bedeckt, ob und wenn ja, mit welcher Bank sie zusammenarbeiten. Nur auf sechs Homepages finden sich zu den Banken Angaben.
Geschäftsbedingungen fehlen meist: Welche Voraussetzungen für einen Ratenkauf nötig sind, geben Anbieter auf ihren Homepages oft nicht preis. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Teilzahlung waren bloß bei sechs Firmen-Homepages zu finden.

Zgubic kritisiert: "Die Zinsberechnungen der einzelnen Anbieter sind teils äußerst verwirrend und für Konsumenten nicht nachvollziehbar. So werden etwa aus Null-Prozent-Angeboten plötzlich effektive Jahreszinsen von 8,54 Prozent. Der Grund: Bearbeitungs- und Kontoführungsgebühren treiben den effektiven Jahreszinssatz in die Höhe."