Österreich

Achtung! Neue Betrugsmasche kommt per Post

Betrüger werden offenbar nicht müde, immer neue Methoden zu erfinden. Nun ist in Salzburg eine neue Masche aufgeflogen. 

Christine Ziechert
Die Salzburgerin schöpfte Verdacht und erstattete Anzeige (Symbolbild).
Die Salzburgerin schöpfte Verdacht und erstattete Anzeige (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Der Betrugsversuch kam postalisch: Silvia S. aus der Stadt Salzburg erhielt ein Schreiben von einer Rechtsanwaltskanzlei in Kanada. In dem Brief wird ihr ein Erbe in Frankreich in Höhe von elf Millionen US-Dollar versprochen. "Es war ein Brief mit einem offiziellen Briefkopf und der Info, dass ich etwas erben würde. Ich muss gestehen, eine erste, ganz kurze Sekunde habe ich überlegt, ob es vielleicht wirklich so sein könnte – und vielleicht geht es in so einem Fall wirklich vielen so", erzählt  Silvia S. dem ORF.

Der Salzburgerin war sofort aufgefallen, dass sich die Kanzlei in Kanada und nicht in Frankreich befindet. Sie brachte den Brief daher zur Polizei und erstattete Anzeige: "Der Polizist war verwundert, dass ich das Schreiben per Post bekommen habe und hat mich gefragt, ob ich mir sicher bin, dass ich nicht wirklich etwas erbe. Aber ich war mir sicher, dass es gefälscht war", so Silvia S.

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    HOFER/HoT/APA-Fotoservice/Schedl

    Kosten um vermeintliches Erbe antreten zu können

    Laut Polizei war es der erste derartige Betrugsversuch in Salzburg: "Von dem Täter wird ein Köder ausgeschickt und auf diese Art und Weise versucht man dann die Opfer zu einer Vorauszahlung zu bewegen. In diesem Fall würde die Masche so weitergehen, dass wenn man mit der angegebenen Anwaltskanzlei Kontakt aufnimmt, werden Kosten entstehen, um das vermeintliche Erbe überhaupt antreten zu können", warnt Martin Kaltenegger vom Landeskriminalamt im ORF-Gespräch.

    "Diese Geldleistungen stehen unter dem Vorwand von Verwaltungsgebühren, zu entrichtende Steuern, damit man die Opfer dazu bringt, Geld zu leisten, um dann die in Aussicht gestellte Millionenerbschaft zu erlangen", erklärt AK-Konsumentenschützerin Martina Plazer gegenüber dem ORF die Masche.

    Betrüger benutzten Adresse von echter Kanzlei

    Das Perfide daran: Die Kanzlei in Kanada gibt es wirklich – samt Post-Adresse und Homepage: "Nur bei genauem Hinsehen ist ersichtlich, dass im Betrugsbrief ein Buchstabe in der Email-Adresse fehlt. Betrüger sind sogenannte Intelligenz-Täter, die ihre bewährten Betrugsmaschen immer anpassen", meint Ermittler Kaltenegger.