Wirtschaft

Ackermann räumt Spitzenposten bei Zurich Financial

Heute Redaktion
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Bild: Alex Domanski / Reuters

Der Ex-Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, tritt als Verwaltungsratsvorsitzender beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich zurück. Als Grund nannte er den Suizid des Zurich-Finanzchefs Anfang der Woche.

Der Ex-Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, tritt überraschend als Vorsitzender des Verwaltungsrats des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich zurück. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Ackermanns Rücktritt erfolgt mit sofortiger Wirkung. Als Grund nannte Ackermann den Tod von Zurich-Finanzchef Pierre Wauthier; er hatte sich zu Wochenbeginn nach bisherigen Erkenntnissen selbst das Leben genommen.
Ackermann sagte, der unerwartete Tod von Wauthier habe ihn "zutiefst erschüttert". Er sagte laut Mitteilung weiter: "Ich habe Grund zur Annahme, dass die Familie meint, ich solle meinen Teil der Verantwortung hierfür tragen, ungeachtet dessen, wie unbegründet dies objektiv betrachtet auch sein mag." Wauthier war am Montag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit selbst getötet, wie die Polizei am Dienstag mitgeteilt hatte.
Der Franzose, der auch einen britischen Pass besaß, war 1996 zu Zurich gekommen - nach verschiedenen Stationen unter anderem bei der amerikanischen Tochterfirma Farmers Group war er im Oktober 2011 zum Finanzchef ernannt worden. Zurich-Manager hatten am Montag schockiert auf den plötzlichen Tod des offenbar beliebten Finanzvorstands reagiert.
Ackermann sagte nun, er sehe eine weitere erfolgreiche Führung des Verwaltungsrats zum Wohle der Zurich in Frage gestellt. "Um jegliche Rufschädigung zu Lasten von Zurich zu vermeiden, habe ich beschlossen, von allen meinen Funktionen im Verwaltungsrat mit sofortiger Wirkung zurückzutreten." Ackermann war nach seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bank seit März 2012 Verwaltungsratspräsident bei der Zurich Gruppe.