Wien

Adrenalinkick auf Wienerisch: Am Riesenrad geht's rund!

Keine Wände, kein Dach: Wer schwindelfrei ist, kann das Riesenrad künftig statt im Wagon auf Glas erleben. Ein schöner Ausblick ist dabei inkludiert.

Yvonne Mresch
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"Heute" testete die neue Plattform am Wiener Riesenrad: Auf Glasboden ging es in luftige Höhen. 
"Heute" testete die neue Plattform am Wiener Riesenrad: Auf Glasboden ging es in luftige Höhen. 
Denise Auer

"Wir wollen, dass sich die Fahrgäste fühlen wie die Konstrukteure vor 125 Jahren", lacht Riesenrad-Geschäftsführerin Nora Lamac. Möglich macht's die Plattform 9 – die neueste Attraktion am Wiener Riesenrad (wir berichteten). Sie besteht aus Glas – für eine Fahrt sollte man also schwindelfrei sein und wird dafür mit einem besonderen Ausblick belohnt. "Heute" wagte sich gemeinsam mit Lamac in luftige Höhen.

Drei Mitarbeiter sorgen für die Sicherheit in der Luft

Bevor es wirklich ernst wird, geht es an die Sicherheitsinstruktionen. Mit dabei ist immer ein sogenannter Operator, der sich darum kümmert. Dafür suchte das Unternehmen im Vorfeld geringfügige Mitarbeiter. "Drei Studenten mit Klettererfahrungen haben wir gefunden", erzählt Lamac. Gute Nachrichten für all jene, die den Nervenkitzel fürchten: "Die Operators stehen im ständigen Funkkontakt mit dem Mitarbeiter am Boden. Wenn jemand Panik bekommt, geht es sofort wieder nach unten. Die Mitarbeiter sind darauf geschult."

Ein Ganzkörpergurt und zwei Karabiner, die an der Stahlseilkonstruktion festgemacht werden, sorgen dafür, dass auch in knapp 65 Metern Höhe nichts passieren kann. "Die Stahlkonstruktionen nicht mit den Händen berühren, den Fuß nicht zu weit nach vorne setzen, Vorsicht bei nassem Untergrund", gibt Chefin Lamac wichtige Anweisungen. Und dann geht es los. In etwa 15 Minuten dauert die Fahrt am Wiener Wahrzeichen, die es auf diese Art noch nie gab. Aus den anderen Wagons, aber auch vom Boden erntet die Aussichtsplattform neugierige und begeisterte Blicke. 

89 Euro für den Adrenalinkick am Riesenrad

Ungewöhnlich ist der Blick nach unten, ins "Leere", umso schöner der Ausblick über die Stadt und das Freiheitsgefühl, das sich rasch breit macht. Das Seil ermöglicht eine 360 Grad-Drehung, durch die man nicht nur den Weitblick genießen, sondern auch das Innere des Riesenrads bestaunen kann. Nach einigen Zwischenstopps und Fotos geht es wieder nach unten und der Zauber ist vorbei. Fazit: Höhenangst ist hier fehl am Platz, dafür geht es vom Tempo eher gemächlich dahin. Ein Erlebnis, das mit nichts vergleichbar ist und einem ein Gefühl von Freiheit gibt – aber auch rasch wieder vorüber ist. Denn günstig ist der Adrenalinkick eher nicht: 89 Euro ist für die Runde zu bezahlen, Rabatte gibt es für Gruppen. 

In Betrieb geht die Plattform 9 offiziell am 30. April, vorerst wird an den Wochenenden gefahren. Die Kapazitäten umfassen 74 Personen pro Tag, vier dürfen gleichzeitig auf's Glas. Eine Anmeldung ist online möglich. 

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