Wetter

Adria-Monsterwetter zieht jetzt nach Österreich

Das nahende Wochenende wird von einem Wetterumschwung begleitet. Wo es nun richtig ungemütlich wird und wo sogar mit Schneefall zu rechnen ist.

Die Gefahr von Überschwemmungen ist vor allem im Süden Österreichs hoch. (Archivfoto)
Die Gefahr von Überschwemmungen ist vor allem im Süden Österreichs hoch. (Archivfoto)
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Ein Wetterumschwung in Österreich auf der einen, ein heftiges Unwetter in Kroatien auf der anderen Seite – die aktuellen Witterungsbedingungen sind mit unfreundlich noch wohlwollend umschrieben. Für "Heute" Grund genug bei einem Experten nachzufragen, was demnächst auf uns zukommt. Wir baten Ubimet-Experten Konstantin Brandes zum Gespräch.

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Die aktuelle Situation in Österreich

Rote Unwetterwarnung in Österreich: Wovor wird heute genau gewarnt? Was kann gefährlich werden? Welche Regionen sind besonders betroffen?

Rote Unwetterwarnungen wurden für den Süden Unterkärntens und die Region rund um die Koralpe ausgegeben, gewarnt wird vor ergiebigem Regen. Hier sind von jetzt bis morgen Mittag Mengen zwischen 30 und 60 Liter Regen pro Quadratmeter zu erwarten, vereinzelt auch noch etwas mehr. Doch auch im Rest Unterkärntens und im Süden der Steiermark kommt einiges an Regen zusammen, meist 25 bis 40 l/m². Lokal sind in den rot bewarnten Regionen kleinräumige Überschwemmungen möglich, gröbere Auswirkungen sind aber eher unwahrscheinlich.

Die Lage in Wien: Wie schaut die Regen-Prognose für die Bundeshauptstadt aus?

In Wien ist kein Starkregen zu erwarten. Heute Nachmittag sind einzelne Schauer möglich, ebenso morgen Nachmittag/Abend. Und auch der Wochenwechsel sieht unbeständig aus mit kühlem Schauerwetter, aber ohne größere Regenmengen.

Zum Schnee: Die Schneefallgrenze sinkt: Auf wie viel Meter fällt jetzt Schnee? Wo – und wann genau?

Aktuell befindet sich die Schneefallgrenze noch im Hochgebirge, ca. zwischen 2.500 und 3.000 Metern. Die Schneefallgrenze sinkt über Nacht aber deutlich ab, nördlich des Alpenhauptkamms sind morgen früh schon Schneeflocken bis 1.200 bis 1.400 m hinab möglich. Hoch gelegene Orte wie Lech, Obergurgl oder Obertauern sehen also ihren ersten Schnee der noch jungen Saison. Viel wird aber nirgends fallen. Am meisten kommt im Hochgebirge vom Arlberg bis zum Dachstein zusammen, oberhalb von 2.000 m sind es hier 20-40 cm Neuschnee.

In diesen Regionen ist am Wochenende bereits mit Schnee zu rechnen.
In diesen Regionen ist am Wochenende bereits mit Schnee zu rechnen.
UWZ
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Die weitere Prognose

Wie schaut das Wetter am Sonntag aus – und wie wird die neue Woche starten? 

Am Sonntag geht es mit vielen Wolken und entlang der Alpennordseite mit einzelnen Regenschauern, oberhalb von etwa 1.200 bis 1.400 m mit Schneeschauern in den Tag. Tagsüber zeigt sich besonders von Vorarlberg bis ins Südburgenland zumindest zwischendurch die Sonne, in der Nordosthälfte dominieren bei einzelnen Schauern hingegen weiter die Wolken. Vom Außerfern bis ins Nordburgenland sowie im Bergland weht lebhafter bis kräftiger, in Böen teils stürmischer Westwind. Die Höchstwerte liegen bei 10 bis 19 Grad.

Der Montag beginnt an der Alpennordseite bewölkt und mit einzelnen Schauern, Schnee fällt zunächst oberhalb von 1200 bis 1.400 m. Tagsüber werden die Schauer generell weniger, abseits des Berglands zeigt sich zumindest ab und zu die Sonne. Im Süden und Südosten geht es hingegen bei einem Sonne-Wolken-Mix freundlich durch den Tag, auch im äußersten Westen zeigt sich noch häufig die Sonne. Im Norden und Osten sowie im Bergland weht lebhafter bis kräftiger, in Böen stürmischer Westwind. Maximal 11 bis 19 Grad.

Am Dienstag dominieren die Wolken und vom Tiroler Oberland bis ins Nordburgenland geht es mit einzelnen Regenschauern, oberhalb von 1.200 bis 1.400 m mit Schneeschauern in den Tag. Tagsüber werden diese an der Alpennordseite bei leicht ansteigender Schneefallgrenze zahlreicher, von Vorarlberg über Osttirol und bis ins Südburgenland bleibt es hingegen meist trocken. Hier zeigt sich die Sonne zwischendurch, sonst ab und zu. Im Donauraum und im östlichen Flachland weht lebhafter Westwind, maximal 9 bis 18 Grad.

UBIMET-Wetterexperte Konstantin Brandes
UBIMET-Wetterexperte Konstantin Brandes
UBIMET
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Die Wetterlage in Europa

Zur Lage in Kroatien: In Kroatien hat ja ein Orkan gewütet. Wie schaut die Prognose für heute in Kroatien aus? Was kann kommen – und welche Regionen sind besonders gefährdet?

Tatsächlich gab es gestern im Osten Kroatiens schwere Gewitter mit sehr hohen Windspitzen, von Tornados ist mir jedoch nichts bekannt. Hier habe ich ein paar Bilder und Videos zusammengefasst:

Nun rückt in Kroatien mehr und mehr die Adriaküste in den Vordergrund. Hier gibt es bis morgen Nachmittag/Abend schwere Gewitter mit großen Regenmengen. Besonders gefährdet ist dabei die nördliche Adria, also Istrien, sowie ein Streifen von Rijeka bis Zadar. Hier können durch die Gewitter Mengen von 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, lokal auch noch mehr. Hinzu kommt stürmischer Nordostwind mit Böen um die 100 km/h!

Italien: Hier hat ein Unwetter massive Schäden angerichtet, es gab Tote: Warum wurde das Unwetter nicht prognostiziert? Wieso kam das so überraschend? Was ist überhaupt der Grund für diese Mega-Unwetter?

Bei dem Unwetter in der Region Marken handelte sich um heftige und nahezu ortsfeste Gewitter. Kurzfristig wurden diese sehr wohl vorhergesagt und bewarnt, tags zuvor konnte man immerhin schon die Regionen eingrenzen, wo es am Donnerstag heftig würde. Grund für diese Unwetter ist ein Tief namens REILI, das derzeit rund um die Adria für heftige Gewitter sorgt. Generell ist der beginnende Herbst im Mittelmeerraum DIE Unwetterzeit schlechthin. Leider auch in diesem Jahr, wobei das außergewöhnlich warme Meerwasser in der Region noch verstärkend für die Gewitter Feuchtigkeit zur Verfügung stellt.

Ist es korrekt, dass die Ausläufer dieser Italien/Kroatien-Unwetter jetzt nach Österreich kommen? Wann genau?

Der angesprochene Starkregen in Kärnten und der Steiermark hat tatsächlich den gleichen Ursprung wie die Unwetter rund um die Adria, namentlich das Tief REILI. Das zunehmend windige Wetter von Osttirol bis Wien und der kräftige Regen an der Alpennordseite ist hingegen auf eine feucht-kühle Nordwestströmung zurückzuführen und hat mit den Unwettern in Italien bzw. Kroatien nichts zu tun.

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