Niederösterreich

Ärztemangel in allen Regionen Niederösterreichs spürbar

36 fehlende Allgemeinmediziner und 26 offene Stellen bei den Kassenplanstellen für Fachärzte: Die Gründe für den Mangel an Medizinern sind vielfältig.

Erich Wessely
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Mangel an Kassenärzten in vielen Regionen Niederösterreichs
Mangel an Kassenärzten in vielen Regionen Niederösterreichs
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Laut Stellenausschreibungen der Ärztekammer für Niederösterreich werden aktuell 36 Allgemeinmediziner gesucht. Bei den Kassenplanstellen für Fachärzte gibt es 26 offene Stellen, hier vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde.

"Trend sei langem gleich"

Doch wie sieht die Kammer die Situation? "Es ist richtig, dass es einen Mangel besonders an Allgemeinmedizinern und Kinderärzten und hier vor allem mit Kassenvertrag gibt. Seit vielen Jahren warnen wir vor einem Ärztemangel und machen darauf aufmerksam. Mittlerweile ist der Ärztemangel in allen Regionen spürbar, am Land und auch in den Städten. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen variiert geringfügig, der Trend ist aber seit langem gleich", heißt es seitens der Ärztekammer für NÖ in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber "Heute".

Die Gründe für den Ärztemangel seien vielschichtig. Einerseits seien niedergelassene Kassenärzte mit sehr viel Bürokratie konfrontiert - und das gepaart mit zu wenig Zeit.  "Dadurch ist es schwierig, sich ausgiebig mit jedem einzelnen Patienten beschäftigen zu können. Dies ist auch ein Grund, warum immer weniger Ärztinnen und Ärzte nach ihrer Ausbildung im öffentlichen Gesundheitssystem arbeiten wollen", so die Ärztekammer.

"Restriktive Zugangsbeschränkungen"

Andererseits seien die "restriktiven Zugangsbeschränkungen zum Studium nicht gerade förderlich, um die ärztliche Versorgung langfristig sicherzustellen. Mit dem aktuellen Aufnahmetest werden nicht jene Medizinstudenten ausgewählt, die später am Land eine Kassenordination als Hausarzt bzw. Hausärztin betreiben wollen".

Dazu komme, dass die Ärzteschaft früher zu 75 Prozent männlich und nur zu 25 Prozent weiblich war. Dies habe sich in den letzten Jahren geändert, "derzeit ist die Verteilung 2/3 Frauen und 1/3 Männer. Die früher sehr häufig vorgekommene Rollenverteilung ,Ordination als Familienbetrieb' mit dem Mann, der Arzt war, und der Frau, die als Ordinationsassistentin mitgearbeitet hat, gibt es nicht mehr".

Mangel "seit langer Zeit absehbar"

Die Entwicklung sei laut Ärztekammer "seit langer Zeit absehbar, wir haben bereits 2007 darauf hingewiesen, dass dieses Problem auf uns zukommen wird. Wir kennen das Alter unsere Mitglieder und wissen, wann sie in Pension gehen. Wenn weniger Jungärzte ausgebildet werden bzw. in Österreich als Ärzte zu arbeiten beginnen als in Pension gehen, kann man einfach ausrechnen, dass es zu einem Ärztemangel kommt".

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