Wäre in Deutschland am heutigen Sonntag, dem 10. November 2024, Bundestagswahl, so würde die CDU und ihre Schwesterpartei, die CSU, auf 32 Prozent der Wählerstimmen kommen. Die AfD wäre mit 19 Prozent zweitstärkste Kraft – eine Koalition der beiden Rechtsparteien ginge sich also Stand jetzt wohl aus. Das zeigt eine aktuelle Wahlumfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag der "Bild". Eine Koalition aus CDU und AFD wäre also möglich – zumindest in der Theorie. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hatte erst kürzlich ein solches Bündnis rigoros abgelehnt.
Die Ampelparteien kommen aktuell zusammen auf 29 Prozent der Stimmen, die FDP wurde dabei am stärksten abgestraft: Sie käme laut Umfrage auf gerade mal vier Prozent und würde aufgrund der Fünfprozenthürde nicht einmal in den Bundestag einziehen. Bei der SPD sind es schwache 14 Prozent. Die Grünen kommen vergleichsweise noch gut weg: Zehn Prozent der Wähler würden ihnen noch das Vertrauen aussprechen. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 waren es 14 Prozent.
Aus dem Stand würde aber die neu gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) den Sprung ins Parlament schaffen: Mit sieben Prozent der Wählerstimmen. Wagenknechts ehemalige Partei, die Linke, würde ähnlich wie die FDP den Einzug aber verpassen: Auch sie käme auf nur vier Prozent der Stimmen.
Der Ampel-Bruch kommt zu einer Zeit, zu der die Beliebtheitswerte von Bundeskanzler Scholz nicht schlechter sein könnten: 72 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit seiner Arbeit. 64 Prozent sagen dies auch von Robert Habeck, der frisch entlassenen Finanzminister Christian Lindner kommt auf 58 Prozent Unbeliebtheits-Rate.
Bundeskanzler Scholz hat kürzlich angekündigt, im Bundestag die Vertrauensfrage stellen zu wollen – aber erst im Jänner, nachdem noch mehrere Vorhaben das Parlament passiert haben. Neuwahlen würde es dann erst im März geben. 57 Prozent der Befragten dauert das deutlich zu lang, sie fordern sofortige Neuwahlen. Nur 22 Prozent finden Scholz Vorstoß gut, zwölf Prozent finden dagegen, es bräuchte keine Neuwahlen, man könne bis zur regulären Wahl im September 2025 warten.