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Afghanischer Vizepräsident verprügelt und entführt R...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Da kann man froh sein, dass dieser Herr nicht bei den heimischen Präsidentschaftswahlen antritt: Der afghanische Vizepräsident Abdul Rashid Dostum verprügelte während eines - für unsere Breitengrade höchst bizarr anmutenden - Spiels mit einer toten Ziege einen politischen Rivalen und ließ ihn entführen.

Da kann man froh sein, dass dieser Herr nicht bei den heimischen Präsidentschaftswahlen antritt: Der afghanische Vizepräsident Abdul Raschid Dostum verprügelte während eines - für unsere Breitengrade höchst bizarr anmutenden - Spiels mit einer toten Ziege einen politischen Rivalen und ließ ihn entführen.
Der wenig staatsmännische Akt ereignete sich am Freitag während des Buzkaschi-Turniers im Norden des Landes. Bei diesem traditionellen Wettkampf müssen die oft mehr als 20 Reiter - jeder gegen jeden - eine geköpfte und ausgeweidete Ziege vom Boden aufnehmen und zu einem Preisrichter bringen. Wer dies als erster schafft, hat gewonnen.

Dostum war unter den 5.000 anwesenden Zuschauern, als er mit einem anderen Politiker zu streiten begann. Laut New York Times schlug der Vizepräsident seinen ungeliebten Rivalen Ahmad Ishchi nieder und drückte ihn mit einem Fuß zu Boden. Seine Bodyguards prügelten mit ihren Gewehrkolben auf das Opfer ein, bevor sie es in ein Fahrzeug warfen und davon fuhren.

"Dostum kam her, ging durch das Stadion und rief dann Ahmad Ishchi zu sich", berichtet ein Verwandter von Ishchi, Gulab Khan. "Nachdem er einige Minuten mit ihrem gesprochen hatte, schlug [Dostum] ihn, und seine Bodyguards prügelten ihn mit ihren AK-47. Sie schlugen Ahmad sehr heftig und auf barbarische Weise."

Von Ishchi fehlt seit dem jede Spur, seine Anhänger protestierten vor Dostums Amtssitz. Dem ohnehin umstrittenen Vizepräsidenten werden zahlreiche schwere Kriegsverbrechen angelastet: Er agierte als Milizenführer und Kriegsherr im afghanischen Bürgerkrieg, der von 1989 bis 2001 andauerte.