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Schweinepest breitet sich in Rumänien aus

Die Afrikanische Schweinepest hat in Rumänien das größte Ausmaß seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht.

Heute Redaktion
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Geronimo Branescu, der Vorsitzende des rumänischen Amts für Veterinärmedizin und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA), erklärte am Mittwoch in Bukarest, dass bereits 123.000 erkrankte Tiere notgeschlachtet werden mussten. Die Epidemie sei vor etwa einem Monat ausgebrochen und würde derzeit elf von 41 Regierungsbezirken betreffen.

Der Süden und Südosten des Landes, nahe den Grenzen zu Bulgarien und zur Ukraine, seien am stärksten betroffen. Eingeschleppt wurde die Afrikanische Schweinepest demnach durch illegale Fleischimporte. Die Viruserkrankung sei auch bei Wildschweinen festgestellt worden.

Alle Schweinebetriebe des Landes seien gefährdet. Wie Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte, würden die rumänischen Schweinefarmen etwa die Hälfte der im Land verzehrten Menge an Schweinefleisch produzieren. Der Staatschef wirft der Regierung vor, nicht genug zur Eindämmung der gefährlichen Seuche getan zu haben.

Keine Impfung möglich

Anfang des Jahres gab es auch Meldungen aus Ungarn über die gefährliche Tierseuche, weshalb heimische Landwirte einen möglichen Ausbruch der Krankheit in Österreich befürchteten. Es wurden Sicherheitsvorkehrungen getroffen und bisher kein Fall gemeldet.

Das Afrikanische Schweinepestvirus (ASP-Virus, african swine fever virus ASFV) ist ein DNA-Virus, das als einziges Virus zur Familie Asfarviridae, Genus Asfivirus, gehört. Infizieren sich Schweine und Wildschweine mit dem Virus, so verläuft die Krankheit, abhängig von der Virulenz des Erregers, oft tödlich.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche. Das Wirtsspektrum umfasst Schweine aller Rassen und Altersstufen, auch Wildschweine.

Für den Menschen oder andere Tierarten ist das Virus ungefährlich.

Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Die von äußerst widerstandsfähigen Viren ausgelöste Krankheit befällt Haus- und Wildschweine. Medikamente gegen die Tierseuche gibt es bisher nicht, eine vorbeugende Impfung ist nicht möglich. Werden Tiere in einem Stall befallen, muss der ganze Bestand geschlachtet werden. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest aber ungefährlich. (red)