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Aga Khan wehrt sich gegen Abfindung für Begum

Heute Redaktion
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Bild: EPA/YOAN VALAT/Neumayr/MMV (dpa)

Kein Ende in der juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Aga Khan (75) und seiner geschiedenen deutschen Frau Gabriele Inaara Begum Aga Khan (48). Der schwerreiche Religionsführer wehrt sich nach Informationen der französischen Zeitung Le Figaro gegen eine Millionenabfindung für seine Ex-Frau.

Kein Ende in der juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Aga Khan (75) und seiner geschiedenen deutschen Frau Gabriele Inaara Begum Aga Khan (48). Der schwerreiche Religionsführer wehrt sich nach Informationen der französischen Zeitung Le Figaro gegen eine Millionenabfindung für seine Ex-Frau.

Mit dem Kassationsgericht habe er das höchste juristische Rechtsprechungsorgan des Landes angerufen. Eine Bestätigung bei der französischen Justiz gab es am Mittwoch zunächst nicht. Ein Berufungsgericht in Amiens hatte der Begum im September eine Abfindung von 60 Millionen Euro zugesprochen.

Die Richter hatten Medienberichten zufolge argumentiert, Karim Aga Khan trage vor allem durch seine außerehelichen Beziehungen die Schuld an der gescheiterten Ehe.

Vermögen auf 10 Milliarden geschätzt

Der Aga Khan gilt als einer der reichsten Männer der Welt. Da er keine Angaben über sein Vermögen gemacht habe, schätzte das Gericht sein Vermögen auf "mindestens zehn Milliarden Euro". In erster Instanz hatte ein Gericht der Begum zwölf Millionen Euro zugesprochen - sie hatte 200 Millionen Euro gefordert.

Der Aga Khan, mit bürgerlichem Namen Karim Al Husseini, ist das Oberhaupt der Ismailiten. Die liberal ausgerichtete Glaubensgemeinschaft ist eine Abspaltung der muslimischen Schiiten und hat heute rund 20 Millionen Anhänger in Zentralasien, Afrika und Europa.

Ehevertrag verschwunden

Nach sechs Jahren Ehe hatten sich der Aga Khan und die Begum Medienberichten zufolge im Jahr 2004 getrennt. Ein Ehevertrag war nach Informationen des Figaro beim Notarbüro, in dem er geschlossen wurde, nicht mehr auffindbar. Der Aga Khan habe der Begum vorgeworfen, die Pflichten der Frau eines Religionsführers verletzt zu haben.

Nach den Erkenntnissen des Figaro ist der Aga Khan gerade dabei, sich auf den Bahamas häuslich einzurichten. Er zahle aufgrund einer Ausnahmeregelung bisher keine Steuern in Frankreich - ein Privileg, das ansonsten nur regierenden Staatsoberhäuptern gewährt wird.

(APA/ red)