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Ägypten rächte sich für Angriff auf Christen in Bus

Ägypten hat Ausbildungslager für militante Islamisten in Libyen angegriffen. Die Attacken sind Vergeltung für den Anschlag auf koptische Christen.

Heute Redaktion
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Ziel der Angriffe seien libysche Ausbildungslager von Dschihadisten in der Küstenstadt Derna gewesen, meldete das Staatsfernsehen am Freitag.

Bei dem Anschlag am Freitag waren 28 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Die bisher nicht identifizierten Täter sollen das Feuer auf einen Bus eröffnet haben, der sich gerade auf dem Weg zu einem Kloster befand.

„Ägypten wird nicht zögern, Terroristencamps hierzulande oder im Ausland anzugreifen", sagte Präsident Abdel Fattah al-Sisi in einer TV-Rede.

Die ägyptische Luftwaffe hatte bereits im Februar 2015 Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen geflogen, nachdem IS-Kämpfer ein Video veröffentlicht hatten, das die Enthauptung von 21 Christen aus Ägypten zeigte.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat den Anschlag am Freitag scharf verurteilt. „Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Opfern und ihren Familien. Die Versuche radikalislamistischer Gruppen, Ägypten zu destabilisieren, werden keinen Erfolg haben", schrieb Kern auf Facebook. „Österreich und Europa stehen an der Seite des ägyptischen Volkes und der vom Terror geplagten Kopten. Die Beiträge Europas zur wirtschaftlichen Entwicklung und die gemeinsamen Maßnahmen zur Bekämpfung von Terror werden wir wie vereinbart fortsetzen." Kern hatte Ägypten erst am Mittwoch besucht.

„Tief betroffen und entsetzt" über den jüngsten Anschlag zeigte sich auch Kardinal Christoph Schönborn. Sein Gebet und sein Mitgefühl seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, so der Kardinal am Freitag gegenüber Kathpress. Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, so Schönborn.

(red)

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