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Ägyptens Innenminister entging Bombenanschlag

Heute Redaktion
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Bild: AP

Der ägyptische Innenministers Mohammed Ibrahim ist am Donnerstag knapp einem Bombenanschlag entkommen. Er blieb unverletzt. Nach staatlichen Angaben kamen bei dem Anschlag in Kairo aber zwei Menschen ums Leben, darunter der Fahrer eines mit Sprengstoff beladenen Autos. Zudem seien 22 Menschen verletzt worden.

Der Minister erklärte, der Angriff sei der Anfang einer neuen Terrorwelle. Wer hinter der Tat steckt, war zunächst nicht klar.

Die Muslimbrüderschaft verurteilte den Anschlag scharf. Ibrahim ist für das Vorgehen der Übergangsregierung gegen die Organisation mitverantwortlich. Die Muslimbrüder unterstützen den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi, der von den Streitkräften entmachtet wurde.

Über den Hergang des Angriffs lagen widersprüchliche Angaben vor. Der Kairoer Sicherheitschef Osama al-Saghir sagte, Ibrahim sei Sekunden nach dem Verlassen seines Hauses im Bezirk Nasr-Stadt angegriffen worden. Ein vor der Kolonne des Ministers fahrendes Auto sei explodiert, sagte er der Zeitung "Al-Ahram". Zudem sei das gepanzerte Fahrzeug des Ministers beschossen worden. Das staatliche Fernsehen berichtete dagegen, die Bombe sei von einem Gebäude aus geworfen worden. Aus Sicherheitskreisen hieß es wiederum, auf einem Motorrad seien drei Sprengsätze deponiert worden. Die Attentäter hätten sie gezündet, als Ibrahim vorbeigefahren sei.

"Was heute passiert ist, ist nicht das Ende, sondern der Anfang", sagte Ibrahim auf die Frage eines Reporters, ob Ägypten vor "einer neuen Terrorwelle" stehe. Ein Aufstand von Islamisten hatte in den 90er Jahren das Land erschüttert und der Tourismus-Industrie schweren Schaden zugefügt.

Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und den Muslimbrüdern kamen Hunderte Menschen ums Leben. Mindestens 2000 Islamisten wurden festgenommen, darunter viele ihrer Anführer. Die Regierung wirft der Bruderschaft Terrorangriffe und die Anstachelung zur Gewalt vor. Mursis Anhänger weisen dies zurück und beklagen einen Militärputsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten.

APA/red.