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Ägypter griff deutsche Botschaft in Kairo an

Heute Redaktion
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Bild: Axel Schmidt (dapd)

Ein islamistischer Extremist hat in Kairo vier selbst gebaute Sprengsätze auf das Gelände der deutschen Botschaft geworfen. Durch den Angriff sei niemand verletzt worden, bestätigte eine Sprecherin der Botschaft.

Die primitiven Sprengkörper hätten Schrauben und Nägel enthalten, sagte eine Sprecherin. Der Ägypter gab auch Schüsse aus einer Spielzeugpistole ab und versucht, mit einem Hammer das Sicherheitsglas an der Pforte der Botschaft zu zerstören. Er sei schließlich von deutschen Wachleuten und ägyptischen Polizisten überwältigt worden.

Nach Angaben der ägyptischen Sicherheitsbehörden erklärte der Mann nach seiner Festnahme, er habe die Botschaft angegriffen, weil die deutsche Regierung Gruppierungen unterstütze, die den Islam beleidigten.

Der 58 Jahre alte Mann trug einen Ausschnitt aus einer ägyptischen Tageszeitung bei sich, die über den Konflikt um Demonstrationen der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland berichtet hatte. Der Festgenommene gehöre keiner islamistischen Bewegung an, erklärte die Polizei.

Streit um populistische deutsche Partei

Der Streit um die Kundgebungen von Pro Deutschland hatte in der vergangenen Woche das Verwaltungsgericht Berlin beschäftigt. Drei Moschee-Vereine hatten bei Gericht einen Eilantrag gestellt, nachdem die Partei angekündigt  hatte, sie wolle vor Moscheen in Berlin Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed zeigen. Das Gericht hatte jedoch entschieden, dass die öffentliche Sicherheit durch die Aktion der Rechtspopulisten nicht gefährdet werde.

Die deutsche Botschaft in Kairo hatte ihre Sicherheitsmaßnahmen in den vergangenen Jahren mehrfach verstärkt. Die Botschaft liegt in unmittelbarer Nähe einer kleinen Polizeiwache.