Österreich

Jährlich ein Bade-Toter beim Donauinselfest

Heute Redaktion
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Wenn auf der "Insel" geplantscht und gefeiert wird, sorgen die Beamten der Wasserpolizei für die Sicherheit. Aber auch sonst ist bei den Polizisten volle Fahrt voraus angesagt.

Beim Inselfest am Wochenende werden die 46 Beamten der Wiener Wasserpolizei wieder alle Hände voll zu tun haben: Bis zu vier Boote sind im Einsatz, fünf Beamte sind fix fürs Mega-Festival abgestellt. Trauriger Grund: Im Schnitt passiert hier jedes Jahr ein tödlicher Badeunfall.

„Diese Unfälle wären vermeidbar, Auslöser sind meist Alkohol und Leichtsinn", warnt Chefinspektor Erich Kraus, Leiter der Einheit. Oft ein Problem bei Unfällen sei die ungenaue Ortsangabe der Zeugen. Kraus: „Am Treppelweg der Donauinsel steht am Asphalt alle hundert Meter die jeweilige Kilometer-Angabe. Wenn man die bei einem Notruft angibt, tun wir uns leichter."

Das Revier der Wasserpolizisten: die Donau von Mannswörth bis Altenwörth, der Donaukanal und natürlich die Alte Donau. 1.007 Streifen- und 291 Einsatz-Fahrten verzeichneten die Beamten 2017. Jährlich führen sie rund 15 Reanimationen und 50 Seenot-Bergungen durch. Bis zu zehn Schiffskollisionen passieren im Revier der Wasser-Cops pro Jahr, etwa 15 Wasserleichen werden pro Jahr gefunden und geborgen.

Auch Alkohol am Boots-Steuer ist ein Thema – aber kein allzu großes, so Kraus: Sieben bis Acht Schiffahrts-Patente werden jährlich wegen Alkohol entzogen, rund 80 Prozent der Kapitäne mit zu viel Schräglage sind Sportbootfahrer. Generell seien aber die abgemahnten oder gestraften Seefahrer zumeist sehr einsichtig. "Sie nehmen die Strafe hin und grüßen trotzdem freundlich. Irgendwie sind wir am Wasser alle eine Clique", freit sich der Chef der Wiener Wasserpolizisten. (ck)

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