Österreich

Aids-kranke Mutter steckt ihr Baby an: Freispruch

Heute Redaktion
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Juristischer Schlussstrich unter ein schier unerträgliches Familiendrama, das drei Jahre die Gerichte beschäftigte. Trotz massiver Warnung aller Ärzte hatte eine aidskranke 43-jährige Steirerin ihre Tochter auf natürlichem Weg geboren und angesteckt.

Ein Kaiserschnitt hätte das laut Experten verhindern können. Daher wurde die Mutter bereits zweimal wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Nun stand sie abermals in Graz vor dem Kadi, weil das Oberlandesgericht die Urteile aufgehoben hatte. Und diesmal fand die Angeklagte (sie leugnet die Existenz von Aids noch immer, obwohl ihr Mann daran gestorben ist) einen milden Richter:

Freispruch, denn es sei kein Vorsatz zu erkennen, dass die Frau dem Kind schaden wollte - so der Spruch von Rat Christoph Lichtenberg. Weinend nahm die 43-Jährige das Urteil an. Sie erwartet demnächst ihr fünftes Kind - trotz ihrer Aidserkrankung.

Markus Hofer