Wirtschaft

Air Berlin: Im September soll es eine Lösung geben

Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann führt aktuell Verhandlungen mit drei Fluglinien, u.a. der Lufthansa. Im September soll eine Lösung stehen.

Heute Redaktion
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Um den Flugbetrieb und möglichst viele Jobs zu retten, soll es nach dem Insolvenzantrag der deutschen Fluglinie Air Berlin nun schnell gehen. Thomas Winkelmann, Chef von Air Berlin, soll aktuell mit drei Fluglinien Verhandlungen über den Verkauf von Betriebsteilen führen. Mit den Erlösen soll die Staatshilfe zurückgezahlt werden.

Gegenüber der "FAZ" und der "Berliner Zeitung" sagt er, dass er im September mit zwei oder mehreren Käufern juristisch verpflichtende Vereinbarungen getroffen haben will, damit spätestens im Winter klar ist, wer die neuen Betreiber sind: "Aber wir müssen jetzt schnell sein. Zum Winter muss klar sein, wer die neuen Betreiber unserer Flugzeuge sind." Einer der Interessenten sei die deutsche Airline Lufthansa.

Nicht alle Jobs werden gerettet

"Alle Arbeitsplätze werden jedoch auch nach dieser Vereinbarung nicht zu retten sein", erklärt Winkelmann. Das gilt voraussichtlich auch für die österreichische Tochter "Niki". Für Freitagvormittag haben die Arbeitnehmervertreter eine Betriebsversammlung am Flughafen Wien-Schwechat geplant.

So geht es mit Niki weiter

Die österreichische Tochtergesellschaft zählt ebenfalls zu den Verkaufsobjekten. Nachdem der erst geplante Deal mit Etihad und TUIfly geplatzt ist, wonach Niki in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen der beiden aufgehen hätte sollen, ist die Zukunft der heimischen Fluglinie noch unklar. "Wir sprechen über die Übernahme der Teile von Air Berlin und Niki", stellt Winkelmann gegenüber der "FAZ" klar. Denkbar wäre, dass die Niki-Jets von der Lufthansa-Tochter Eurowings übernommen werden.

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Neben der deutschen Lufthansa, die als Favorit gilt, um zumindest Teile des insolvent gegangenen Unternehmens zu übernehmen, sollen auch die Billigflieger Easyjet und Condor Verhandlungen führen. Easyjet soll vor allem an Slots an den Flughäfen Berlin und Düsseldorf interessiert sein. Beide Billigfluglinien hätten zudem Interesse an Feriendestinationen, die von Niki angeflogen wurden.

Gehalt von Air-Berlin-Boss abgesichert

Thomas Winkelmann muss sich im Gegensatz zu den meisten seiner Angestellten keine Sorgen um sein Gehalt machen. Denn das wurde trotz der Insolvenz abgesichert. Sein Vertrag läuft laut "Spiegel" noch bis Jänner 2021, für diesen gibt es eine Bankgarantie von bis zu 4,5 Millionen Euro.

Der deutsche Manager soll für den Fall einer ordentlichen Kündigung zudem Anspruch auf sein vertragliches Grundgehalt haben. Das liegt bei 950.000 Euro im Jahr.

(red)