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Air-Berlin-Pilot nach "Ehrenrunde" gefeuert

Heute Redaktion
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Es handelte sich um den letzten Langstreckenflug der Airline - diesen wollte der Flugkapitän mit einem ganz besonderen Manöver beenden. Nun ist er seinen Job los.

Die Maschine setzte am Dienstag zum Landeanflug auf den Airport Düsseldorf an und startete plötzlich noch einmal durch. Das sorgte für große Aufregung - nicht nur bei den Passagieren, sondern auch bei Air Berlin selbst.

Das Luftfahrt-Bundesamt verlangte eine Stellungnahme der Verantwortlichen. Eine Antwort erhielten sie bislang nicht. Air Berlin wolle den Vorfall erstmal untersuchen. Bis zur Klärung sei die Besatzung vom Dienst freigestellt.

"Ungewöhnliche Situation"

Der Pilot versteht die Aufregung nicht: "Wir wollten ein Zeichen setzen, einen würdigen und emotionalen Abschluss.", sagte er gegenüber dem ZDF.

Der Sprecher der Pilotengewerkschaft Cockpit, Markus Wahl, sagte zur "Bild": "Ich habe noch nie gehört, dass ein Pilot durchstartet, um sich zu verabschieden. Das ist auf jeden Fall ungewöhnlich." Er gesteht jedoch, dass die ganze Situation ungewöhnlich sei. Es würde nicht oft vorkommen, dass eine Fluggesellschaft einfach aufgelöst wird.

Pilot könnte Strafe drohen

Nicht nur bei den Verantwortlichen ist die Aufregung groß. Auch viele Passagiere waren von dem Manöver nicht sonderlich begeistert: "Mir hat sich der Magen um­ge­dreht, als der Pilot plötzlich mitten in der Landung wieder hochzog," erzählt Daniel Demir. Außerdem habe er ängstliche Reaktionen bei Mitreisenden festgestellt, kritisiert der 35-Jährige.

Mit welcher Strafe der Pilot nun rechnen muss, ist bislang unklar. Für Air-Berlin wäre momentan es zu früh, um über Sanktionen zu sprechen.

(slo)