Wirtschaft

Airline will Masken-Verweigerer aus Flieger schmeißen

"SunExpress"-Passagiere, die sich nicht an die Coronaregeln halten wollen, sollen fliegen – allerdings nicht in den Urlaub, sondern aus dem Flugzeug.

Roman Palman
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Passagiere mit Mund-Nasen-Schutz an Bord eines Fliegers in Sharm el-Sheikh, Ägypten am 20. Juni 2020. (Symbolfoto)
Passagiere mit Mund-Nasen-Schutz an Bord eines Fliegers in Sharm el-Sheikh, Ägypten am 20. Juni 2020. (Symbolfoto)
Reuters/Mohamed Abd el Ghany

Die türkische Fluglinie "SunExpress" hat die Nase voll von Corona-Rebellen, die sich nicht an die weltweit vorgeschriebene Maskenpflicht an Bord halten wollen. Trotz Ermahnungen der Crew gibt es immer wieder Passagiere, die den Mund-Nasen-Schutz unter den Riechkolben rutschen lassen oder ihn sogar gänzlich abnehmen. Damit soll nun Schluss sein.

Wie die deutsche "Bild" berichtet, hat die Fluglinie darum die Dienstanweisungen an ihre Crews ergänzt. "Zur Sicherheit unserer Passagiere und unserer Crews haben wir beschlossen, gegen Maskenverweigerer strikt vorzugehen", wird Chief Commercial Officer Peter Glade (42) zitiert. 

Eine Maschine der türkischen Airline Sun Express am Flughafen Stuttgart am 2. September 2016
Eine Maschine der türkischen Airline Sun Express am Flughafen Stuttgart am 2. September 2016
picturedesk.com/dpa Picture Alliance/Markus Mainka

Jetzt soll konsequent durchgegriffen werden: "Ab sofort gilt auf allen unseren Flügen: Erste, freundliche Ansprache durch die Flugbegleiter, zweite Ermahnung durch Flugbegleiter, dritte Ermahnung durch den Kapitän", erklärt der "SunExpress"-CCO weiter. "Wird dann die Maskenpflicht nicht eingehalten, wird der Passagier als 'unruly' eingestuft und wenn nötig sogar eine Zwischenlandung eingelegt und der Maskenverweigerer kostenpflichtig ausgeladen."

Saftige Rechnung 

Das Detail "kostenpflichtig" sollte dabei nicht übersehen werden. Ein solcher Zwischenfall kann nämlich für den rabiaten Fluggast ziemlich ins Geld gehen. Bei einer Zwischenlandung würden nicht nur Spritkosten, sondern auch noch Gebühren für Start und Landung anfallen – laut Rechnung der "Bild" "locker ein fünfstelliger Betrag". Wenn sich der Aufenthalt aus irgendwelchen Gründen dann auch noch bis auf den nächsten Tag verzögern sollte, sollen auch noch Kost und Logis für alle Passagiere und die Crew anfallen.

Die 1989 gegründete Fluglinie "SunExpress" steuert mit ihren 44 Maschinen vom Typ Boeing 737-800 neben innertürkischen Zielen auch mehrere Destinationen im deutschsprachigen Raum, darunter auch Wien, an. Seit 2011 operiert "SunExpress" in Deutschland mit einer eigenen Tochtergesellschaft.