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Airline wollte kranken Hund nicht nach Wien fliegen

Heute Redaktion
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"Heute"-Leser Markus war in Marokko unterwegs. Weil sein Hund krank wurde, musste er so schnell wie möglich wieder nach Wien. Doch die Airline spielte da zunächst nicht mit.

Markus (Name von der Redaktion geändert) und seine Frau Katharina (52) waren mit ihrem Hund Ricky in einem Wohnmobil durch Marokko unterwegs. "Begonnen hat die Reise in Wien und führte uns zunächst zum steirischen Erzberg OTA Globetrotter Treffen", erzählt der 56-jährige Wiener. Am 25. August fuhr das Trio nach Barcelona und nahm anschließend die Fähre nach Tanger Med in Marokko (Afrika).

Seit Anfang September reisen die drei nun durch Afrika. Klingt eigentlich nach einem Abenteuer, von dem viele nur träumen können. Doch der Urlaub wurde vor wenigen Tagen zu einem Albtraum, denn der Vierbeiner der beiden Wiener erkrankte plötzlich.

Ricky litt laut Markus an einer nicht ansteckenden "Blutarmut" (Anämie) und brauchte dringend eine Blutinfusion. Also schrieb er sofort die Austrian Airlines an, erklärte die prekäre Situation und wollte eine schnelle Lösung finden. Die Kosten für den Rückflug spielten für ihn dabei keine Rolle.

Der Fluganbieter stellte sich jedoch quer und verwies auf den Tierschutz: Der Hund müsse für einen Transport völlig gesund sein. Auch als Markus anbot eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, blieb die AUA standhaft. In der Vergangenheit hätte es nämlich zu oft Zwischenfälle gegeben, die zu einem "negativen Ende" führten, erklärte man in einer E-Mail.

Markus blieb also nichts anderes übrig, als sich in seinen, zum Expeditionsfahrzeug umgebauten, Steyr 12M18 zu setzen und zur nächsten Klinik zu fahren. Diese befand sich aber nicht mehr in Afrika, sondern in Europa - um genauer zu sein in der knapp 900 Kilometer entlegenen Stadt Algeciras in Spanien.

Im "Heute"-Telefonat gab sich Markus am Donnerstagabend erleichtert, dass sein Hund in der Tierklinik sofort aufgenommen wurde: "Die Behandlung verträgt Ricky bislang sehr gut. Er dürfte bald wieder fit sein." Dennoch ist der Ärger über die Fluggesellschaft groß: "Die Herrschaften haben uns einfach im Stich gelassen."

Strenge Vorgaben für Tiertransporte

Eine Anfrage bei der Austrian Airlines ergab, dass in dem Fall der Tiertransport abgelehnt wurde. "Diese Richtlinien dienen in erster Linie dem Wohl der Tiere. Denn die Mitnahme im Frachtraum ist für Tiere mit großen Stressfaktoren verbunden: es ist dunkel, kühl und laut", so Marleen Pircher, Sprecherin der AUA.

Im Laufe der Korrespondenz mit dem 56-jährigen Wiener wurden eine Tierärztin und weitere Experten miteinbezogen. Schließlich entschied sich Austrian Airlines eine Ausnahme zu machen und Ricky doch mitzunehmen. Markus war da allerdings schon mit seinem Wohnwagen auf dem Weg zur Tierklinik: "Er hätte sonst sterben können."

Die Austrian Airlines stellen gegenüber "Heute.at" klar, dass bei künftigen Anfragen dieser Art weiterhin die Richtlinien gelten – zum Schutz der transportierten Tiere. Dennoch betrachte man immer jeden Fall individuell, um mögliche Lösungen zu finden.

Ricky am Weg der Besserung

Dem kranken Ricky geht es laut Markus inzwischen besser. Er befand sich am Freitag zwar noch in Behandlung, doch die Wiener waren zuversichtlich, die 3.000 Kilometer weite Heimreise mit dem Wohnmobil bald antreten zu können.