Österreich

Airport-Mitarbeiter tankt 53 Mal gratis

Heute Redaktion
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Heftige Kritik des Rechnungshofs: Bis 2013 habe der Flughafen Wien über kein zentrales Fuhrparkmanagement für seine 1.300 Bodenfahrzeuge verfügt. Missbrauch war Tür und Tor geöffnet.

Privatfahrten mit Dienstautos, Missbrauch bei Tankkarten und illegaler Autoverkauf: Der Rechnungshof kritisiert in seinem aktuellen Bericht die Flughafen Wien AG, an der die Stadt Wien 20 Prozent hält. Für den Fuhrpark war "kein angemessenes internes Kontrollsystem" eingerichtet, so die Prüfer. Es habe keine konzernweite, strukturierte und aktuelle Übersicht der eingesetzten Fahrzeuge und deren Einsatzstatus gegeben.

Und das wurde gerne ausgenutzt: So hatte ein Mitarbeiter sein Privatauto an der Betriebstankstelle 53 Mal befüllt. Schaden: 2.700 Euro. Ein weiterer versuchte, beim Verkauf eines Flughafen-Fahrzeugs 21.000 Euro zu ergaunern.

Flughafen-Sprecher Peter Kleemann zu "Heute": "Die Überprüfung geht auf das Jahr 2009 zurück, es wurde bereits allen wesentlichen Empfehlungen des Rechnungshofes entsprochen." Die Kritikpunkte beträfen großteils Einzelfälle.
Flughafen-Manager entlassen

Nicht ganz friktionsfrei dürfte es auch in einer Technikgesellschaft des Flughafens zugehen: Erst jetzt wurde bekannt, dass der Chef der Firma, Sohn eines Ex-Ministers (SPÖ), Mitte November entlassen wurde. Laut "Standard" werden ihm "schwere dienstliche Verfehlungen" vorgeworfen, was der Betroffene aber dezidiert zurückweist.

Interessantes Detail: Eine normale Kündigung langjähriger Flughafen-Mitarbeiter ist wegen einer Betriebsvereinbarung nicht möglich. Einziger Weg: die Entlassung. Und gegen die hat der Betroffene nun geklagt.